Am Vormittag haben wir uns wieder etwas die Stadt angeschaut, ein Museum für zeitgenössische Kunst und Mittags haben wir eine geführte Tour durch das Inka-Museum unternommen. Abends sind wir noch ins Planetarium Cusco, das war unglaublich lehrreich und interessant.

Im Inka- Museum haben wir gelernt, dass die Inka im Grunde kaum was selbst erfunden haben, sondern ihr Wissen auf das Wissen der Vorfahren und der eroberten Stämme basierte. Die Inka herrschten vom 13. bis zum 16. Jahrhundert, bis die Spanier kamen. Die Expansion des Inka-Reiches dauerte allerdings weniger als 100 Jahre und trotzdem haben sie ein großes Reich (in Europa würde es sich von Portugal bis zur Ukraine erstrecken), von Ecuador über Bolivien, bis nach Chile mit bis zu 15 Millionen Einwohner und der Hauptsprache “Quechua” hinbekommen. Insgesamt gab es 14 Inka-Könige aber die Expansion fand nur unter 3 Königen statt, insbesondere unter dem wichtigsten Inka, Pachacutec, dem 9. Inkakönig. Er hat auch Machupicchu in Auftrag geben und seine Statue befindet sich auf dem Hauptplatz in Cusco.

Wie konnten also so wenige Spanier (ca 200) so ein großes Reich einnehmen?

Das Inka-Reich war zu dem Zeitpunkt politisch sehr geschwächt. Der Herrscher Huayna Capac, der nur 5 Jahre geherrscht hatte und an der importierte Krankheit Pocken (die Weißen waren schon in Mexiko und haben Krankheiten eingeschleppt) gestorben ist, hatte ca. 600 Kinder mit vielen Konkubinen. Mit seiner eigentlichen Frau hatte er einen Sohn, Huascar, den legitimen neuen Inka-Herrscher. Mit einer Konkubine aus Ecuador bekam er auch einen Sohn, Altahuapa. Da der Vater keinen Nachfolger bestimmt hatte, wollten beide Söhne den Thron. Der unehrliche Sohn Altahuapa tötete also seinen Halbbruder und dessen ganze Familie und viele Adlige und destabilisierte das Reich enorm. Viele der durch die Inka unterdrücken Völker und Anhänger von Huascar waren mit Altahuapa sehr unzufrieden.

Sie haben also Pizarro, den spanischen Eroberer, zunächst als Befreier gesehen, der ihnen hilft die Macht und Unabhängigkeit wieder zu bekommen. Zudem war Pizarro weiß und größer als sie selbst und die Inka haben in ihm eine Art Gott gesehen. Pissarro hat dem letzten Inka – Herrscher auch irgendwann eine Falle gestellt und ihn umgebracht und stattdessen einen ihm gefälligen Inka, einen Halbbruder Altahuapas als Herrscher ernannt. Dieser hat aber irgendwann auch rebelliert und wurde umgebracht. Nach und nach konsolidierten die Spanier ihre Macht und töteten 1572 den letzten Inka-Herrscher, Tupac Amaru. Die Spanier konnten erst im 19 Jahrhundert aus dem Land vertreiben werden.

Die Inka-Adligen haben die Köpfe der Kinder verformt, damit diese länglich sind – als Zeichen dass sie adlig sind.
Töpfe für Chicha
Die Inka haben komplizierte Hirn -OPs durchgeführt. Angeblich waren diese Wunden dabei sich zu schließen und die Person hat überlebt…
Einige wichtige Inka-Könige
Diese Speisen werden heutzutage während einer Opferzeremonie für Mutter Erde (Pachamama) verwendet

Wir haben auch über Legenden der Inka gelernt. Laut ihrem eigenen Verständnis hat der Sonnengott Inti seinen Sohn und Tochter vom Titicacasee losgeschickt, um ein neues Reich zu gründen und die Welt zu verbessern. Sie bekamen einen goldenen Stab und da wo sie diesen in der Erde versenken konnten, sollte das neue Inka-Reich entstehen. Das war dann in Cusco, dem ” Nabel/Mitte der Welt”. Wir haben viel über die Inka Religion gelernt, es würde den Rahmen sprengen das alles aufzuschreiben.

Abends sind wir ins Planetarium Cusco gefahren. Das war eines der tollsten Aktivitäten, die wir in Cusco gemacht haben. Wir haben zum einen erfahren, dass die ganzen Sternzeichen vor 2000 Jahren eine direkte Verbindung zu der Sonne hatten. Durch die Präzession der Erde, sind aber alle um einen Monat verschoben. Also eigentlich bin ich ja “Krebs” aber im Juli steht die Sonne im Sternzeichen des Zwillings:-).

Was wir auch faszinierend fanden war, dass die Inka nicht nur ganz andere Sternekonstellationen wie “Frosch” oder “Puma’ hatten, das hatten wir erwartet, sondern dass sie in den Schatten in der Milchstraße auch Figuren gesehen haben. Ein Schatten ist z.B ein Lama. Wenn die Milchstraße nah am Horizont ist, dachten die Inka, dass das Lama trinkt und musste dann wieder durch Opfergaben dazu gebracht werden, dass es das Wasser wieder zurück gibt. Übrigens, eigentlich hießen nur die Könige “Inka” und nicht alle anderen Normalbürger. Diese hießen einfach “Quechua”. Abgesehen von einer Präsentation im Planetarium durften wir mit einem Teleskop viele Sterne beobachten, unter anderem hat man den Saturn sehr gut gesehen.

Es war auf jeden Fall ein toller Tag und zum Abschluss sind wir noch Pfannkuchen essen gegangen.