Während wir am Vormittag gemütlich den lokalen Markt und eine Kirche besucht haben, waren Nachmittag und Abend mit einer geführten kulinarischen Reise durch Peru und Cusco gefüllt, eines der Highlights, auf das ich mich schon lange gefreut habe.

Da die große Kathedrale morgens noch geschlossen hatte, sind wir in eine kleine Kirche gegangen, la Compañía, und wurden dort von einer Führerin angesprochen, ob wir Interesse an einer geführten Tour durch die Kirche hätten. Das haben wir immer, weil man bei einer geführten Tour doch wesentlich mehr erfährt, als wenn man nur durchschlendert und man hat auch die Gelegenheit jede Menge Fragen zu stellen.

Besonders interessant ist der Einfluss der lokalen Kunst und Kultur auf die Gestaltung der Kirchen. So gibt es viel Dekoration mit Mais und anderen Lebensmitteln, aber auch die wichtigen Elemente der Inka-Kultur wie Sonne und Mond sind immer wieder zu finden.

Wir fanden es auch interessant, dass viele Berufe (sogar die des Reiseleiters) in den verschieben Kirchen Schutzpatronen haben. Diese Berufsgruppen haben dann 1 Mal im Jahr ein Fest mit ihrem Schutzpatron und tragen die Statue als Prozession durch die Stadt. Früher wurden die Inka-Mumien in Prozessionen durch den Plaza del Armas getragen und sie wurden durch die christlichen Schutzpatronen “ersetzt”. Die Inka-Elemente in den Gemälden und Architektur waren zum einen eine Art “Rebellion” aber sie wurden von der Kirche toleriert, denn sie dienten gleichzeitig der Evangelisierung, da die Leute sich besser mit der Religion identifizieren konnten.

In der Kathedrale wird sogar ein Abendmahl gezeigt, bei dem Meerschweinchen auf den Tisch liegt: The last supper.

Nach der Kirche sind wir über den Markt gelaufen, wo es neben den üblichen Bergen aus Fleisch, Gemüse und Obst auch sehr viele Dinge für schamanistische Rituale gibt.

Lamafötus
Weihrauch
Fertige Päckchen als Opferung für Pachamama, die Gottheit der Erde
Halluzigener Kaktus für Schamanen

Nach einem sehr günstigen Mittagessen (1.50€ pro Person) bestehend aus einem Getränk, einer Suppe und Fleisch/Fisch mit Reis in einem kleinen Restaurant haben wir eine kurze Siesta im Hotel gemacht, um Kräfte zu sammeln für das restliche Programm.

Cusco gilt, neben Lima, als eine der kulinarischen Hauptstädte in Peru und wir haben uns einen lokalen Führer geleistet um uns in 4 Stunden durch unbekanntes Obst und Streetfood zu futtern.

Angefangen haben wir mit einer Führung durch den Markt. Obwohl er nach puren Chaos aussieht hat Fabrizio, unser Führer, uns erklärt, welches System dahintersteckt. Er hat uns die verschiedenen Bereiche gezeigt und uns unbekanntes Obst und Gemüse erklärt. Danach haben wir verschiedenes Obst gekauft und mit ihm zusammen verköstigt. Die Bilder findet man in dem Beitrag “Essen um die Welt -Peru” ab der Quinoasuppe aufwärts.

Nach dem Obst ging es noch in ein kleines Restaurant, wo wir gefüllte Kartoffel probiert haben und auf dem Weg zum nächsten kleinen Restaurant sind wir an einen Streetfood-Stand der schon seit 1924 das gleiche anbietet: süße und salzige Tamales. Zum Abschluss gab es Picarones, eine frittierte Mehlspeise, und Chicha Morada, ein Getränk aus lila Mais und anderen Zutaten. Zwischendurch gab es noch Kaffee, der zusammen mit Zwiebeln und Orangenschalen geröstet wird und dazu gab es Gebäck mit dem Namen “Schwiegermutterzunge”.

Fabrizio hat uns auch noch ein paar gute Tipps für Speisen (Adobe) und Restaurants (La bo’m) gegeben, die wir bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren werden.

Die Tour hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, alles war super lecker und unsere Erwartungen wurden weit übertroffen.