Nachdem ich die letzten Tage schon nicht ganz fit war und immer wieder Bauchkrämpfe hatte, wurde es in der Nacht zum 26.9 schlimmer. Ich war unglaublich froh, dass ich nicht auf der Insel war. Wir waren etwas südlich von Puno, da wir heute vorhatten nach Bolivien zu reisen.

Die Bauchkrämpfe wurden nicht besser und so entschieden wir uns, doch wieder zurück nach Puno zu fahren und zum “Tourist Doctor” zu gehen. Nachdem Blutdruck usw. gemessen wurde, durfte ich recht schnell zum Arzt. Da allerdings waren noch weitere 4-5 Medizinstudenten die assistiert haben, alle sahen unglaublich jung aus, manche der Mädels hatten noch Haarbänder in den Haaren. War irgendwie schon eine komische Situation die alle im Sprechzimmer zu sehen und ich musste trotz der Bauchkrämpfe doch lachen. Der Tourist Doctor konnte leider kein Englisch und auch keiner der anwesenden Studenten oder Krankenschwester und Flo konnte es sich nicht verkneifen, den Studenten zu sagen, dass Englisch eine sehr wichtige Sprache sei – also diese Klinik wirbt damit, dass Englisch gesprochen wird. Na ja, wir haben uns auch so verständigt…

Ich sollte eine Infusion bekommen und wer mich kennt, weiß, dass das immer ein kleines oder manchmal großes Drama ist, weil ich so schlechte Venen habe. Auch diesmal wollte ich meine Hände erstmal wärmen, aber leider hat das mit der Infusion trotz allem nicht geklappt. Was mich aber etwas aufgeregt hat war, dass die Krankenschwester dem Arzt gesagt hat, ich “wolle” die Infusion nicht. Na ja, dann sollte ich eben 2 Spritzen bekommen, das ging dann einigermaßen..Flo war jedenfalls immer da und hat sich rührend um mich gekümmert, da mir auch die ganze Zeit kalt war.

Wir sind dann ins Hotel neben dieser Praxis gegangen und die Spritzen haben gewirkt. Leider konnten wir unser Auto nicht dort parken sondern auf der Straße und in Puno wird oft in parkenden Autos eingebrochen. Obwohl wir also schon fast 15 Euro für das Zimmer gezahlt haben, haben wir uns entschieden das Hotel zu wechseln, da es auch sehr laut war. Als wir im Auto saßen und es mir schon etwas besser ging, haben wir kurzerhand beschossen, doch noch nach Bolivien zu fahren, zumal ich hinten im Bus liegen und schlafen konnte.

Die Grenze verlief für uns schnell und problemlos, in einer Stunde waren wir durch. Wir wollten ursprünglich auf die bolivianische Seite des Titicacasees auf die Isla del Sol die sehr schön sein soll, aber es war mir klar, in den nächsten Tagen mache ich keinen organisieren Ausflug mehr. Also sind wir jetzt auf dem Weg nach La Paz und hoffen, dass wir morgen ankommen.