Ein Reiseziel, das wir schon lange vor uns herschieben ist die berühmte Gartenroute,  eine Küstenstraße durch eine der schönsten Gegenden Südafrikas. Wir wollen von Kapstadt aus entlang der Küste nach Port Elizabeth fahren, vorher schauen wir uns aber ein paar Tage Kapstadt an.

Wir starten Freitagabend in Frankfurt und haben großes Glück: Es gibt tatsächlich freie Standby Plätze in der Business-Class! So schlafen wir etwa zwei Stund nach Abflug, dank Wein, diverser Cocktails und leckerem Essen, mit viel Platz und gut gebettet ein und kommen morgens um 8 halbwegs ausgeschlafen in Johannisburg an.

Unseren Anschlussflug nach Cape Town können wir mit Hilfe des freundlichen Personals einfach vorverlegen und dann chillen wir zum ersten Mal für ein paar Stunden in einer edlen Flughafen-Lounge. Dank unserer neuen Kreditkarte kommen wir umsonst rein und können ausgiebig frühstücken 🙂

Jetzt wird es aber langsam wirklich Zeit zumindest die ersten Übernachtungen und einen Mietwagen zu buchen, das haben wir so lange geschoben weil es die ganze Zeit nicht sicher war, ob es überhaupt klappt mit dem Flug.

Auch der Flug nach Kapstadt verläuft reibungslos, wenn auch nicht so komfortable, und so landen wir um 14 Uhr in Kapstadt und sitzen um 15 Uhr schon im Mietwagen. Zum Hotel fahren wir später, Kapstadt hat viel zu bieten und so geht es direkt in die Innenstadt zu einer Führung.

Auf den Weg zeigt sich auch kurz der Tafelberg in den Wolken.

Der muslimische Stadtteil Bo-Kaap ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz besonderes und das Ziel unserer ersten Führung.

Viele muslimische Sklaven, ursprünglich aus dem Nordosten Afrikas und aus Südostasien Ländern, wie Malaysia und Indonesien, haben sich nach Abschaffung der Sklaverei in diesem Stadtteil angesiedelt, unweit von den ehemaligen Sklavenunterkünften.

Hier liegt der Anteil der musikalischen Bevölkerung heute bei 60%, während er im Rest Südafrikas knapp unter 2% liegt.

Der erste Imam war ein politischer Gefangener aus Indonesien, ein Prinz und Gelehrter des Koran.

Weil sich der Tafelberg heute im Nebel hüllt, erzählt uns der Führer die Fabel, die sich um den Devils Head und den oft auftretenden Nebel rankt.

Die Fabel erzählt von einem im Ruhestand befindlichen holländischen Piraten namens Van Hunks. Er liebte es, seine Pfeife an den Hängen des Tafelbergs zu genießen. Eines Tages gesellte sich der Teufel zu ihm und forderte ihn zu einem Rauchwettbewerb heraus. Sowohl Van Hunk als auch der Teufel weigerten sich aufzugeben; sie rauchten und rauchten tagelang. Langsam begann sich eine Wolke aus Rauch den Berg hinunter zu schlängeln. Der Teufel erkannte, dass Van Hunk ihn besiegte, und war darüber nicht erfreut. Im nächsten Moment verschwanden beide Männer auf mysteriöse Weise in einem hellen Blitz. Alles, was zurückblieb, war ihre gewaltige Rauchwolke.

Nach der Tour checken wir in einer sehr schönen, kleinen Pension ein, ruhen uns etwas aus und fahren danach mit einem Uber zurück in die Innenstadt um etwas Kleines zu essen. Uber in Kapstadt ist super: Es kostet nur etwa 3 Euro pro Strecke und ist sehr sicher. Zu Fuß und selber fahren ist nach Einbruch der Dunkelheit nicht ratsam.

Bei etwas Kleinem bleibt es überraschenderweise natürlich nicht. Im “Mama Africa” müssen wir alles probieren und so gibt es schließlich vier Hauptgänge mit vier Beilagen, zwar alles in kleinen Portionen, aber es ist letztendlich dann doch sehr viel.

Obere Reihe von links nach rechts: 1. Spinat mit Erdnuss. 2. Chalalaka, eine Gewürzsoße mit Bohnen. 3. Ochsenschwanz mit dunkler Sauce (schmeckt wie in Deutschland).

Mittlere Reihe: 1. Reis mit Meeresfrüchten. 2. Veganes Gericht aus Sansibar, Paprika in saurer Sauce dazu eine Gemüse, dass an Tofu erinnert. 3. Süßes Brot.

Untere Reihe: 1. Weiches Brot mit der Konsistenz von Knete. Man bricht ein Stück ab, rollt eine Kugel, drückt sie platt und schaufelt damit (und mit der Hand) ein anderes Gericht auf. So kann man auch beim Essen nicht nur den Mund, sondern auch die Finger verbrennen 😉 2. Hühnchencurry mit etwas Zimt in der Sauce.

Alles köstlich! Zum Schluss gibt es einen “Springbock”, ein Shot mit einer Art Baileys und Pfefferminz-Schnaps in den Farben der Nationalmannschaft, wenn ich das richtig verstanden habe.

Ziemlich müde fallen wir nicht lange danach ins Bett.