Eigentlich wollten wir nach Robben Island, die Insel auf der Nelson Mandela 28 Jahre in politischer Gefangenschaft war. Leider gibt es aber technische Probleme, so müssen wir unsere Pläne umschmeißen und machen noch eine Stadtführung.
Wir starten mit der historischen Führung, die uns durch die Geschichte der Region, mit verschiedenen Kolonialmächten, Einführung und Abschaffung der Sklaverei, die Einführung der Demokratie und alles rund um die Apartheid, führt.
Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, in welchem Maß Menschen anderen Menschen Leid und Unrecht zufügen.
Im Anschluss an die historische Führung machen wir noch eine Führung mit dem Schwerpunkt Apartheid. Unsere Führerin ist selber in dieser Zeit aufgewachsen und sie hat als kleines Kind gar nicht darüber nachgedacht, warum sie nicht an die Strände der Weißen gehen durfte, so sehr war es in den Köpfen verankert.
Die Rassengesetze der Apartheid unterschieden zwischen Weißen, Farbigen und Schwarzen. Die Schwarzen wurden per Gesetz aus allen Bereichen verbannt, es wurde versucht ihre “Vermehrung” zu verhindern und ihnen wurde Stück für Stück alle Rechte genommen.
Die Gesetze sind teilweise an Absurdität nicht zu überbieten. So wurde zum Beispiel, wenn unklar war, ob jemand zur Kategorie Farbiger oder Schwarzer gehört, ein Stift in die Haare gesteckt und die Person musste hüpfen. Blieb der Stift stecken, so war die Person schwarz. Ein Test beim dem ich wohl auch als schwarz gegolten hätte.
Vor dem alten Gericht stehen als Gedenken zwei restaurierte Bänke aus der Zeit. Man kann die Schriftzüge auf den Rücklehnen gerade noch erkennen.
Nach dieser ernüchternden Tour, die zumindest mit der Aufhebung der Apartheid endete, gehen wir zurück zum Hafen und schauen uns die sehr touristische Promenade an.
Hier gibt es sogar Nashörner, wie in Dortmund 🙂
Danach hüpfen wir in den Hop on Hop off Bus und fahren für den Sonnenuntergang auf den Signal Hill. Heute steht hier ein großer Sendemast, der Berg ist also seinem Namen treu geblieben.
Die Fahrt geht an der Küste mit schönen Ortsteilen und Stränden entlang und schlängelt sich dann den Berg hoch. Zwischendrin hat man eine schönen Aussicht auf Kapstadt, den Tafelberg und den Lion Head, ein kleiner Berg in der Nähe.
Wir genießen leicht frierend den Sonnenuntergang, leider schiebt sich im letzten Moment ein Wolkenband über den Horizont.
Anschließend gehen wir an der Hafenpromenade noch was kleines Essen und fahren zurück in unsere Unterkunft, die nächsten Tage müssen geplant werden.
