29.10 Heute sind wir ziemlich spät aufgestanden, eine Ausnahme in diesem Urlaub. Irgendwann, nach dem Besuch des Touristenbüros, haben wir uns entschieden was wir heute unternehmen wollen: eine Fahrradtour, auch eine Prämiere in diesem Urlaub. Es ist recht günstig Fahrräder zu mieten, 5 Euro für 6 Stunden – normalerweise ist in Chile alles recht teuer:-).

Sechs Stunden könnte ich sowieso nicht aushalten, daher haben wir uns für eine 8km Strecke durch den schönen Canyon “Quebrada del Diablo” entschieden. Es war tatsächlich eine wunderschöne Stecke mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, an deren Ende eine kleine (20 Min) Wanderung zu einem Aussichtspunkt lag. Oben angekommen erstreckte sich die Steinwüste und wir waren begeistert, auch wenn wir schon öfters solche Steinwüsten gesehen haben.

Nach dem Abendessen ging es zur nächsten Aktivität: Astronomieführung.

Viele Touranbieter bieten sowas an aber wir haben uns für die Agentur entschieden, die auf lonely planet angepriesen wurde: una noche con las estrellas. Seit Corona hat die Agentur kein Büro mehr, also wurde alles per WhatsApp geregelt. Pünktlich um halb 9 waren wir am vereinbarten Standort und wurden zusammen mit 11 anderen Touristen zu einem Gebäude gefahren, in dessen Hof ca 5 Teleskope verteilt wurden. Wir haben uns erstmal einen “Grundvortrag” über unser Sonnensystem angehört und die Entstehung der Sterne angeschaut. Leider war der Mond sehr hell und wir konnten die Milchstraße nicht sehen aber durch das Teleskop haben wir was richtig abgefahrenes gesehen: “Global cluster” – eine Art Sternencluster… In der Mitte ein Feuerball und rund herum lauter Sterne, wie ein Spinnennetz. Den Saturn haben wir auch gesehen und auch Jupiter mit 3 Monden. Zudem haben wir Wein, Käse und Oliven gegessen und hatten eine gute Zeit.

30.10 Eigentlich stand Laguna Baltonache auf dem Programm. Dort kann man baden und durch den hohen Salzgehalt schwimmt man an der Oberfläche. Allerdings war die Straße dorthin sehr schlecht, so sind wir zu einer anderen Lagune gefahren und haben auf dem Weg die zwei kleinen Süßwasserseen Ojos de Salar besichtigt. Es war schon ganz interessant diese zwei kleinen Seen mitten in der Wüste zu sehen. Danach ging es zum Salzsee Tebinquiche, wo wir wieder Flamingos gesehen haben. Der Salzsee ist, wie Uyuni, eigentlich mit einer dicken Salzschicht bedeckt und in der Trockenzeit kann man auch drüberlaufen. Jetzt war der See mit einer dünnen Wasserschicht bedeckt aber leider war es zu windig und somit konnten wir keine sich schön im See spiegelnden Berge sehen. Es war trotzdem sehr schön und wir konnten sehen wie die Erde wohl zu Anfangszeiten ausgesehen haben muss.

Abends sind wir noch in das Meteoritenmuseum gegangen und haben unter anderem gelernt wie wir Vulkansteine von Meteoriten unterscheiden können (unter anderem sind die meisten Meteoriten magnetisch) und auch wie man erkennt aus welchem Teil eines Sterns Meteoriten stammen. Wir haben auch große und kleine Meteoriten hochgehoben und waren ziemlich erstaunt wie schwer sie waren.

31.10 Eine berühmte Sehenswürdigkeit um San Pedro de Atacama ist die Valle de la Luna. Man musste dafür Tickets reservieren, was ziemlich kompliziert war und einem schon jede Lust nimmt, überhaupt hinfahren zu wollen. Letztendlich war es ganz schön und insbesondere eine Sanddüne hat uns fasziniert. Von Weitem sah sie nämlich aus wie ein braunes Meer.

Anschließend sind wir mit Andreas, einem Deutschen aus Regensburg, der 5 Monate mit seinem Motorrad durch Südamerika fährt, Richtung Geysir El Tatio gefahren. Auf dem Weg haben wir zwei mal zum Baden gestoppt. Das erste Mal war das Wasser kalt aber eine gute Abkühlung. Für den zweiten Badeplatz sind wir erstmal 30 Minuten durch einen schönen Canyon gewandert und, da es schon etwas kälter wurde, waren wir froh, dass das Wasser im Fluss etwas wärmer war. Nicht wirklich sehr heiß aber auf jeden Fall warm und angenehm.

Wir kamen gerade noch rechtzeitig, kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Geysir an und stellten uns hinter einem Jeep der einem tschechischen Pärchen gehörte. Die Ranger sagten uns beiden, dass wir Mitten in der Nacht (um 1 und um 4) den Motor anmachen sollten, damit wir am nächsten Morgen um 6 auch tatsächlich zu den Geysiren fahren können. Wir wussten, es wird eine richtig kalte Nacht… Im Dunkeln haben wir dann mit Andreas was gekocht und Wein getrunken und hatten trotz der Kälte einen netten Abend. Die Nacht war allerdings schon ziemlich kalt (unsere schönen sind von innen geh der zu gefroren) und den Tschechen ging es noch schlechter. Da sie nicht akklimatisiert waren, musste sich der Mann auch öfters übergeben und auch wir konnten nicht viel schlafen.

1.11 Doch die harte Nacht hat sich gelohnt: um 6 waren wir die ersten und einzigen Touristen an den Geysiren und wir konnten ungestört dem Blubbern lauschen und den Stundenaufgang dort genießen. Ich dachte es wird nur ein Geysir zu sehen sein, aber im gesamten Krater des Vulkans El Tatio waren Geysire.

Nach einem schönen Frühstück und etwas “Spielen” mit Andreas Drohne, verabschiedeten wir uns von ihm und gingen wieder nach San Pedro de Atacama. Wir haben uns mit sehr leckeren Croissants und Baguette eingedeckt und sind noch die Ruine Pulara de Quitor besichtigen gegangen. Ohne einen Reiseleiter haben wir leider nicht so viel von geschichtlichen Hintergrund mitbekommen, nur, dass es eine alte Festung war. Doch wir hatten einen schönen Blick vom Aussichtspunkt wo sich jetzt ein Kreuz befindet und haben noch ein im Felsen eingemeißeltes Gesicht gesehen, dessen Bedeutung wir leider ebenfalls nicht erfahren haben… Wir übernachteten dann im schönen Andes nomads camp, Mitten in der Wüste und hatten, mal wieder, einen wunderschönen Sonnenuntergang.

2.11 Unseren Besuch in San Pedro schlossen wir mit einem Bad in dem Salzsee Laguna de piedra ab. Aufgrund des hohen Salzgehaltes kann man wir im toten Meer an der Oberfläche schwimmen und man taucht nicht unter. Das war gerade für Flo, der noch nicht im toten Meer geschwommen ist, eine tolle Erfahrung. Das Wasser war allerdings viel kälter als im toten Meer 😉. Nachmittags sind wir in die Stadt Calama gefahren.