Es gibt regelmäßig Polizeikontrollen, die sind immer etwas mit Stress verbunden. Zum einen weiß man nicht, ob man auf Polizisten trifft, die einem wohlgesonnen sind, zum anderen ist der Papierkram nicht gerade wenig, weil alles nicht so einfach ist. Dazu kommen natürlich die Probleme mit der Sprache, wir verstehen mache Fragen nicht auf Anhieb….

Der Van gehört uns zwar, allerdings dauert es noch Monate bis wir alle offiziellen Dokumente bekommen. Solange fahren wir teilweise mit den Dokumenten des Vorbesitzers.

Eine Kontrolle läuft meistens so ab: wir werden angehalten und die Polizei stellt eine Frage, wir vermuten es geht um die Papiere. Also geben wir das TIP (temporary import permit, eine Art Visum für das Auto) und den deutschen Führerschein raus und sagen was von Touristen usw. Mit viel Glück werden wir jetzt schon weitergewunken.

Werden wir nicht weitergewunken kommen meist die Fragen: woher und wohin? Das ist einfach, wir nennen das nächstes Ziel und betonen nochmal, dass wir nicht gut Spanisch können (haben die eh schon gemerkt), Touristen sind und weiter in den Süden wollen. Manchmal haben sie ab hier schon keinen Bock mehr und winken uns weiter.

In Ecuador* stimmt aber der Name auf dem TIP nicht mit unserem Namen überein. Wenn der Polizei das auffällt, dann haben wir schon das passende Dokument: ein in Chile notariell beglaubigten Kaufvertrag, mit Name des Vorbesitzers. In Ecuador hat das dann immer gereicht und es geht weiter.

In Peru läuft es anders: hier ist der TIP auf uns ausgestellt, die Polizei will aber noch weitere Dokumente: Autoversicherung und eine Art Fahrzeugschein. Der Fahrzeugschein läuft aber noch auf den Vorbesitzer, wenn das auffällt, muss wieder der Kaufvertrag herhalten. Dann wird manchmal noch nach einer Art TÜV gefragt, das ist ein kleiner Zettel, der mit Folie von innen an der Windschutzscheibe befestigt ist. Der sollte ein Datum haben, das in der Zukunft liegt. Jetzt war der Van aber schon eine Weile nicht mehr in Chile, trotzdem haben wir da einen Zettel kleben, der irgendwie doch ein Datum in der Zukunft hat. Was für ein Glück 😉

Leider hatten wir inzwischen die erste unschöne Erfahrung in Peru.


* kleiner Fun Fakt zu Ecuador, jetzt wo wir draußen sind: in Ecuador gibt es keine, oder zumindest keine funktionierende Autoversicherung. Wenn man einen Autounfall hat und die Polizei kommt dazu, weil sie gerufen wurde oder es mitbekommen hat, fangen die Probleme an. Zuerst werden alle Fahrzeuge beschlagnahmt und dann werden ALLE Unfallteilnehmer in Untersuchungshaft genommen, bis alles geklärt ist. Das ist zumindest die offizielle Strategie, ich habe bisher allerdings von keinem Fall gehört, wo es tatsächlich passiert ist, man wird aber von allen davor gewarnt. Tatsächlich begehen einfach alle Beteiligten Fahrerflucht, so schnell es geht, um keinen Stress mit der Polizei zu bekommen. Das ist vermutlich auch der Grund warum die meisten Autos teilweise etwas verbeult sind. Andererseits fahren die Leute in Ecuador vermutlich deswegen auch sehr aufmerksam und vorsichtig, ich fand es sehr angenehm dort zu fahren.