Manche Menschen hinterlassen einen tieferen Eindruck, aus verschiedenen Gründen. Manche trifft man wieder, an der verrücktesten Stellen. Damit wir nicht durcheinander kommen, wollen wir ein paar Begegnungen festhalten. Der folgende Text ist am Anfang die Kopie eines WhatsApp Chats, in dem Claudia von unseren Begegnungen erzählt hat.

Das Lustige ist auch, dass Flo ihnen seit Peru auf Polarsteps folgt. Wir folgen 4-5 Leuten die wir getroffen haben und lustigerweise haben wir 3 davon, ohne uns abzusprechen, an ganz anderen Orten und ganz unerwartet getroffen.

Und die Französinnen sagten uns vor Wochen, in Peru schon, dass sie nach Ushuaia möchten (der südlichste Punkt) und dass sie am 19.12 auch nach Neuseeland fliegen. Sie wollten aber zunächst in den Norden, während wir schon auf den Weg in den Süden waren und wir dachten schon “sportlicher Plan”. Wir schauten ab und an auf Polarsteps wo sie denn sind denn wir dachten, sie werden es wohl nicht mehr nach Ushuaia schaffen.

Als Flo das letzte Mal geschaut hat, waren sie viele Kilometer weiter nördlich in Argentinien. Und plötzlich überholen sie uns 😅😂. Das war so irre! Sie wollen immer noch nach Ushuaia, gehen erstmal wandern in El Calafate (da wären wir auch aber ich bin erkältet und wir wollen nichts riskieren vor unserer großen Wanderung nächste Woche) und dann übergeben sie das Auto wohl einem Käufer in Ushuaia und fahren mit dem Bus zurück. Unglaublich, dass wir sie getroffen haben, es wäre soo einfach gewesen sich zu verpassen…

Man muss auch dazu sagen, dass wir gar nicht mit soooo vielen Reisenden in Kontakt kommen, wir übernachten ja viel in Hotels oder wild, ganz alleine. Und wir haben nur mit ganz wenigen die Polarstepsdaten ausgetauscht. Und gerade die haben wir wiedergesehen😅. Die Französinnen meinten sie haben sich auch immer gefragt, wann wir nach Argentinien rüberfahren, das hatten wir nämlich vor Wochen vor…


Eine weiteres außergewöhnliches Treffen war mit unseren Tanzlehrern aus Bochum in Buenos Aires. Wir freuen uns schon auf den geplanten Grillabend zuhause!

Einen anderen Franzosen, den wir ziemlich am Anfang der Reise mitgenommen haben, haben wir ja sogar 3 Mal getroffen und immer an abgelegenen und wenig touristischen Orten : wir haben ihn im Auto mitgenommen bei der Ruine Chan Chan im Norden Perus, die wenig besichtigt wird, da eigentlich nur mit Auto erreichbar. Das zweite Mal haben wir ihn in der Wüste bei Paracas südlich von Lima getroffen, wo er sich ein Fahrrad ausgeliehen hatte und plötzlich neben uns beim Aussichtspunkt war und das dritte Mal bei einer wenig besichtigten Brücke Mitten im Nirgendwo, wo wir stundenlang keinem Auto begegnet sind, sprach mich die letzte Person in der Schlange an – ich hatte gar nicht richtig geguckt wer neben mir stand – und es war Quentin, als einziger europäischer Tourist mit einer Gruppe einheimischer Touristen, vermutlich die einzigen Touristen an diesem Tag. Aber Quentin ist jetzt in Brasilien/Uruguay, ein viertes Mal wird es nicht geben….

Mit Quentin bei der aus Gras geflochtenen Brücke Queswachaka. Bei der dritten Begegnung mussten wir mal ein Selfie machen.

Einen Fahrradfahrer aus Belgien haben wir das erste Mal in Peru bei einer walking tour getroffen. Nach der Walking Tour sind wir mit ihm essen gegangen. Als Flo in Bolivien krank war, hat er uns irgendwie wieder überholt. Denn plötzlich in einem Restaurant in Bolivien in Uyuni, kurz vor der Salzwüste war er auch da. Also schon echt ein Zufall, auch, dass er im gleichen Restaurant zur gleichen Zeit da war, es gibt dort etliche Restaurants. Natürlich haben wir nochmal zusammen gegessen😃.Und das allerlustigste war, er war sogar im gleichen Hotel wie wir. Wir haben am nächsten Morgen dann noch zusammen gefrühstückt. Jetzt ist er viel langsamer als wir, zu einer weiteren Begegnung wird es nicht mehr kommen.

Stijn, beim ersten Treffen in Arequipa

Nachtrag: zu einer weiteren Begegnung wäre es fast in Patagonien gekommen, wir haben uns aber um einen Tag verpasst. Unsere Fähre ist aber an dem Dorf vorbeigefahren, so können wir zumindest winken (gesehen haben wir uns natürlich nicht).

Sina und Matze, die wir beim Kochkurs in Sucre kennengelernt und die meine (Flos) Haare aus der Ferne in einer heißen Quelle in Bolivien an der Grenze zu Chile wiedererkannt haben, haben wir auch zwei Mal getroffen. Da sie in den Norden fahren und wir in den Süden, werden wir uns wahrscheinlich höchstens wieder in Deutschland wiedersehen. Aber halten per WhatsApp Kontakt und tauschen uns über unsere Reise aus.

Das nette Pärchen aus München, die wir auf der Fähre nach Chaiten, Chile, einer sehr einsamen Wanderung bei Viola o Higgins in Chile soweit vor dem Western Union in El Calafate (Argentinien) getroffen haben.

Claudia und Michael aus Bonn, die uns viele tolle Tipps für Australien und viele andere Länder gegeben haben.

Manche andere Leute, ein deutsches Rentnerpaar, Gerd und Claudia, haben wir auch öfters getroffen, war auch sehr lustig aber in kürzeren Zeit und Ortabständen.

Andreas, Gerd und Claudia

Mit keinem haben wir uns abgesprochen und da wir Polarsteps nur unregelmäßig verfolgen,wussten wir gar nicht, dass die Leute überhaupt in der Gegend sind😅. War jedes Mal eine tolle Überraschung.

Manche andere Reisende oder Einheimische haben wir nur einmal getroffen aber trotzdem eine intensive Zeit, über Smalltalk hinaus, mit ihnen verbracht.

Mit Andreas aus Bayern haben wir den Campingplatz, heiße Quellen, eine bitterkalte Nacht und einen wunderschönen Sonnenaufgang bei den Geysiren in der Nähe von San Pedro de Atacama geteilt.

Mit Pame, unserer tollen Spanischlehrerin aus La Paz, die geduldig immer wieder die gleichen Fehler korrigiert hat, zu der wir noch immer Kontakt haben.

Mit den chilenischen Guides, bei denen wir gar nicht in der Gruppe waren, die uns gezeigt haben wie man Mate trinkt.

Mit dem Deutsch-Chilenischen Rentnerpaar das uns gebeten hat, einen alten Studienfreund zu grüßen wenn wir in Dortmund sind, uns selbstgemachten Pisco angeboten und Tipps zu Chile gegeben haben.

Auf dem Weg zum Gletscher Exploradores, beim schönsten Campingplatz der Welt, werden wir abends noch ins Haus der Besitzer eingeladen und versacken bis spät in die Nacht
Er hat uns sehr geduldig viel über sein Volk und alte Traditionen am Titicacasee erzählt.
Unser Guide auf dem Inkatrail praktiziert die alte Religion, hat uns viel über die Inka erzählt und teilhaben lassen an Ritualen. Wir haben viel über Pachamama erfahren und sein respektvoller und dankbarer Umgang mit der Natur hat uns dauerhaft beeindruckt.
In Cusco hatten wir einen super Abend mit Robert(?) Eigentlich “nur”als eine Foodtour geplant, sind wir wieder tief in die lokale Kultur eingetaucht.
Ein super nettes Päärchen aus Slowenien, die wir beim Anhalten in Peru zu Lake Humantay mitgenommen haben, die Extremwanderer sind und tagelang ihr komplette Essen und Equipment schleppen

Der etwas seltsame holländischen Hardcore Vogelliebhaber über 70, mit einer extrem großen Kamera, der uns über seine Reisen zu entlegenen Inseln erzählt hat, um Albatrosse zu beobachten, der mit uns die Galapagos Kreuzfahrt gemacht hat.

Und natürlich gibt es viele Leute mit denen wir uns länger unterhalten haben, von denen wir kein Foto haben, die uns trotzdem in Erinnerung bleiben werden: das australische Pärchen Ende 60, das mit uns die Wanderung auf Lake Humantay auf über 4000 Metern gemacht hat und wirklich eine Inspiration ist was alles im Alter möglich ist oder die bolivianische Lehrerin die wir ein Stück mitgenommen haben und die erzählt hat, dass sie jeden Tag trampen muss, um zur Arbeit zu fahren und ihr Arbeitsweg insgesamt min. 4 Stunden pro Tag dauert (plus sie hat ein Baby), oder das amerikanische Pärchen das mit 40 schon in Rente gegangen ist und seitdem nur noch reist, das deutsche Lehrerpärchen das seit der Rente im Grunde auch sehr viel im selbst umgebauten (jetzt grünen) Krankenwagen durch die Gegend reist oder den argentinischen Tramper Günther mit deutschen Wurzeln, der uns von seinen Fahradtrips quer durch Südamerika und seinem selbst gebauten “Bikeboot” (eine Art Kanu mit einem Fahrrad drauf. Das Fahrrad treibt zwei Schaufelräder nehmen dem Boot an) den Amazonas entspanntgeschippert ist und fast ausgeraubt wurde oder der eigentlich ganz nette Trump-Fan und Unternehmer, mit dem Flo die death road gemacht hat (und schöne Drohnenbilder bekommen hat) und dessen politische Meinung doch etwas herausfordernd war für uns:-).

Wir haben natürlich mit sehr vielen weiteren Menschen Small- oder auch Longtalk gemacht und uns ausgetauscht und diese Begegnungen zu haben ist auch das Schöne am Reisen:-).

Und natürlich gibt’s auch noch ganz besonders besondere Menschen, die uns ein Stück der Reise begleitet haben!

Basti, der Besucher von dem uns der Abschied sehr schwer viel
Maja und Markus, mit denen wir das wunderbare Galapagos und danach noch Ecuador erleben durften und die uns den Einstieg in die Reise einfacher gemacht haben.
Unsere Nachbarin, ohne die wir schon den ersten Zug verpasst hätten