Um 5:55 klingelt der Wecker, heute wird ein langer Tag. Unsere zugewiesene Essenszeit für das Frühstück wäre erst um 9 Uhr gewesen, wir können aber auch früher kommen, solange wir ab 6:45 keinen Platz mehr blockieren. Das machen wir, sonst schaffen wir die Strecke vermutlich nicht vor dem Abendessen.

Erst geht es 45 Minuten an See entlang bis zum Camp Italiano und dann hoch Richtung Aussichtspunkt auf den Gletscher Francés.

Während wir in Ruhe den Gletscher bewundern, brechen immer wieder Teile ab und rollen lawinenförmig unter großem Donnern nach unten. Was für ein Schauspiel!

Wir haben aber erst einen Teil der Wanderung hinter uns und so brechen wir schon bald auf, weiter das Tal hoch, zum Aussichtspunkt Británico.

Links haben wir immer wieder Sicht auf den Gletscher, rechts sehen wir die riesigen Berge, schwarz und weiß. Die Sonne strahlt und wir freuen uns sehr über das Glück, so schönes Wetter zu haben. Irgendwas können wir tatsächlich oben an und genießen die wunderbare Aussicht.

Angeblich braucht man zum mirador Británico 2,5 Stunden pro Strecke, wir brauchen 4 pro Strecke und werden oft von Rentnergruppen überholt, die teilweise sogar die viel längere, neuntägige O-Wanderung machen. Oben treffen wir eine 72 jährige Frau die wohl ohne Probleme die Strecke bewältigt hat und wir sind ziemlich beeindruckt. Nachdem wir nach 8 Stunden Wandern wieder unten im Tal angekommen sind, erwarteten uns weitere 7.5 km bis zum Refugio Grande Paine. Der Weg ist zwar nicht so schwer, das Wetter ist toll aber es wird schon langsam anstrengend. Wir treffen zwei Inder die in Amerika leben und deren Motivation auch ziemlich unten ist und gemeinsam schleppen wir uns zum Refugio. Um halb acht kommen wir ziemlich groggy im Camp an, pünktlich zum Abendessen.