In Punta Arenas verzweifeln wir fast an der chilenischen Bürokratie und sehen dafür eine Menge Pinguine 🐧

Wir fahren von El Calafate auf der “Fin del Mundo” – “Ende der Welt”-Straße Richtung Süden nach Punta Arenas – und dabei fällt uns das Lied Leuchtturm von Nena ein “ich gehe mit dir wohin du willst/Auch bis ans Ende dieser Welt”, wir hören viel Musik und die Stimmung ist super. Der Wind wird immer stärker, bei einer starken Böe rutschen wir bestimmt einen Meter zur Seite.

Auf den Weg sehen wir ein Gürteltier, ein Stinktier und jede Menge Guanacos.

Wir so oft finden wir ein stilles Plätzchen in der Natur zum Übernachten. Heute mit Blick auf den Atlantik und Meeresrauschen.


In Punta Arenas müssen wir Papierkram erledigen: unser Auto ist weiß, das sieht man auf den ersten Blick. Dazu ist es ein Camper, das sieht man innen auch. In den Papieren ist das nicht so und wie versuchen das schon seit längerem zu korrigieren, was nicht so leicht ist. Letztendlich sind wir in Punta Arenas drei Mal zu einer Art TÜV gefahren, waren beim Notar und haben ein Dokument verfasst, in dem ich versichere, dass das Auto weiß und ein Wohnmobil ist UND wir waren dreimal auf der Zulassungsstelle, bis die Leute vor Ort am nächsten Tag mit allen Dokumenten einverstanden waren. Jetzt nimmt die Umschreibung ihren Weg und wird noch 1 Monat dauern bis es offiziell ist.

Dazwischen finden wir einen sehr schönen Schlafplatz.


Nach einem Gammeltag am 2.12, wartet am 3.12 morgens um 7 der Bus auf uns. Es ist mal wieder Zeit für eine Pinguintour! Mit einem Katamaran geht es zur Magdalena Island, einer großen Magellan-Pinguin Kolonie. Wir haben ja schon einige solcher Touren gemacht, aber diese ist die Krönung, auch wenn wir zu früh sind die Babies zu sehen. Momentan befinden sich ca 8000-16.000 Paare auf der Insel. Wir spazieren eine Stunde auf einem abgesteckten Weg in der Kälte (immerhin regnet es nicht und es ist sonnig) über die Insel, für die Pinguine ist aber nichts abgesperrt und sie haben immer Vorfahrt. Sie kreuzen unseren Weg, gehen jagen, stehen oder watscheln zusammen rum oder machen lustige Geräusche. Pinguine leben monogam bis ein Partner stirbt und legen jedes Jahr 2 gleich große Eier, in Abständen von einigen Tagen. Ihre Nester sind Bruthöhlen im Boden und sie versuchen jedes Jahr im gleichen Nest zu brüten. Die Brutphase hat im Oktober begonnen und dauert ca. 40 Tage. Nach dem Schlüpfen bleibt ein Elternteil immer bei den Kücken und die ersten Kücken sind wohl vor etwa zwei Wochen geschlüpft und verlassen ihr Nest erst in ca. zwei Wochen. Wir haben in allen Bruthöhlen geschaut die nah am Weg lagen, so tief wie wir könnten, aber leider kein Kücken gesehen. Leider dürfen wir auch keinen Pinguin mitnehmen, auch wenn sie wahnsinnig knuffig sind.

Auf der Insel sind auch unzählige Seemöwen. Manche waren nicht besonders intelligent und haben ihr Nest direkt am Wegesrand gebaut, so dass sie jedes mal unruhig werden wenn jemand vorbeikommt, was sehr oft passiert.


Den Nachmittag verbringen wir mit der Fahrt nach Puerto Natales, wo abends unser Briefing für die Torres del Paine Tour stattfindet, die wir am nächsten Tag starten werden. Wir sind etwas nervös und das Wetter verspricht nicht so toll zu werden. Mit unter Null Grad nachts freuen wir uns nicht gerade auf 5 Tage Zelten. Dafür freuen wir uns sehr auf die herausfordernde Wanderung und hoffen auf gutes Wetter!