Wir fahren Richtung Fuji/ Tokio und machen Zwischenstopp in der Stadt Kanazawa. Hier gibt es ein paar historische Orte zu besichtigen und einen (Fisch-) Markt mit street food.
Ich habe endlich herausgefunden, was der Aufkleber auf meinem und auf anderen Autos bedeutet: Fahranfänger! Wie dreist!
Wir besuchen den Markt in Kanazawa, der uns super gefällt und probieren ein paar lokale Spezialitäten.
Geisha Viertel
Größtenteils ist das Viertel restauriert, aber hier finden noch immer Geischa-Veranstaltungen statt. Wir besuchen ein Museum und erfahren worum es sich eigentlich dreht. Geisha bzw. Geiko (Geisha heißen sie in Tokio, Geiko in Kanazawa oder Kyoto) ist eine Art Entertainerin, die alleine oder meistens zu mehreren Geschäftsmänner in sogenannten Teehäusern unterhalten. Dabei geht es um Konversation, Servieren am Tisch, Musizieren, Singen und Tanzen. An so einem Abend speisen die Herren mit der dicken Kohle also zusammen mit den extrem geschminkten Damen, die elegant über ihre Witze lachen, Essen und Trinken servieren und die Herren mit Musik und Tanz beglücken. Dabei werden auch Spiele gespielt. Zum Beispiel spielt die Geiko mit einem der betagten Herren “Schere, Stein, Papier” und der Verlierer muss sich einmal im Kreis drehen! Hach wie witzig, genau meine Art der Unterhaltung. In dem Dokumentationsvideo, das wir im Museum sehen, wird das auch gemacht und die Herren amüsieren sich köstlich. Ein anderes Spiel ist das pantomimische Darstellen von Tieren, so ganz haben wir es aber nicht verstanden. Ich versuche ja fremden Kulturen und Bräuchen gegenüber offen zu sein, aber diese Sachen ist mir dann doch viel zu befremdlich.
Tatsächlich gibt es aber noch Nachwuchs, jedes Jahr rücken zwei bis drei Damen nach und machen die Ausbildung zur Geischa/Geiko. Das Ganze dauert etwa 5 Jahre, je nach Talent, weil wirklich jede Bewegung Teil der Darstellung ist und dazu noch Tanzen, Musizieren auf mehreren Instrumenten und Singen dazukommt. Den Beruf kann man bis ins hohe Alter ausüben, eine Dame musiziert wohl im stolzen Alter von über 80 Jahren noch.
Wenn man heiratet, ist die Karriere allerdings beendet. Man versucht also solange man jung ist, sich einen der Businessmänner als Ehemann zu schnappen. Die Trainees heißen Maiko, fangen mit 15 oder 16 Jahren an und während sie trainieren wohnen sie oft in einem der Teehäuser unter der strengen Aufsicht einer älteren Geiko, Mamasan genannt, die auch die Finanzen regelt und die Partys organisiert. Erst wenn sie fertig ausgebildet sind verdienen die Geikos Geld und zwar nicht schlecht, je nach Teehaus im Durchschnitt 200 Dollar pro Stunde. Die Ausbildung ist allerdings ziemlich hart für die jungen Frauen, die fern von zu Hause auch ohne TV, Radio oder Handy ausharren müssen. Sie dürfen auch nicht zunehmen zum Beispiel. Alles etwas seltsam.
Eine Besonderheit in dem Viertel ist auch ein Baum um den ein Haus herum gebaut wurde. Die Stelle im Haus an der man den Stamm sieht ist allerdings ein Schrein, also gibt es nur ein Foto von außen.
Botanischer Garten und Burg Kanazawa
Der botanische Garten in Kanzawa ist einer der drei schönsten Japans und wir werden glücklicherweise Zeuge, wie Hochzeitsfotos gemacht werden. Die Burg besuchen wie nur oberflächlich, weil wir noch beeindruckendere Burgen in der Zukunft geplant haben und auch schon eine schöne Burg gesehen haben. Diese Burg ist nämlich auch nicht in der ursprünglichen Form sondern ist abgebrannt und wurde neu gebaut.
Samurai Viertel
Hier gibt es nicht so viel zu sehen, außer ein paar sehr detaillierte, schöne Häuser und ein restauriertes Haus eines Samurai, das wir besichtigen.
Samurai waren hochrangige Krieger in Japan, die im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten. Sie folgten einem Ehrenkodex namens Bushido und waren für ihre Kampffähigkeiten mit dem Katana bekannt. Die Samurai waren eine privilegierte Kriegerklasse und spielten eine wichtige politische Rolle. Mit der Modernisierung Japans im späten 19. Jahrhundert verlor die Samurai-Klasse ihre Bedeutung und verschwand schließlich.