Wir fahren rund um die Insel Noto herum, hierhin verirren sich wirklich kaum Touristen. An einem (verschlossenen) buddhistischen Tempel halten wir an, schauen uns um und machen ein paar Fotos. Als wir gerade ins Auto steigen kommt eine junge japanische Frau: “Do you speak English?”

Wie sich herausstellt ist sie gerade mit ihrer Mutter und Schwester aus Florida zu Besuch im Heimatdorf der Mutter und sie helfen der Oma nach dem Tempel zu schauen. Ihre Cousine, die in Tokio lebt ist auch da, sie spricht aber nicht viel Englisch.

Wir werden durch einen Seiteneingang in den abgeschlossenen Tempel gebracht, der schon seit 500 Jahren im Besitz der Familie ist, auch wenn er zwischendurch abgebrannt, wiederaufgebaut und erweitert wurde. Sie erklären uns auch einiges über ihre Religion und wir erfahren, dass die Tempel im Land meistens buddhistischen sind, die Schreine aber schintoistisch.

Shintoismus ist eine traditionelle Religion in Japan, die den Glauben an Götter (Kami) und die Verehrung der Natur betont. Rituale und Schreine spielen eine wichtige Rolle in dieser Religion. Es ist oft mit dem Buddhismus in Japan kombiniert.

Wir bekommen noch Tee und Kekse angeboten und sie schenken uns Handtücher für den Onsen, was total praktisch ist, weil wir nur eines haben. Sie sagen auch, dass sie sehr selten Touristen in der Region sehen und sie sich freuen, dass wir so großes Interesse haben.

Es ist richtig schön, aber nach einer Weile brechen wir dann eben doch auf und tauschen noch Kontakte aus, falls sie mal nach Deutschland kommen. Sie empfehlen uns auch noch ein heißes Fußbad und einen Onsen in der Nähe.

Wir möchten uns auch erkenntlich zeigen und schenken ihnen Schlüsselanhänger aus Neuseeland, worüber sie sich auch sehr freuen.

Chimihara Beach Driveway

Mit dem Camper durch den Sand? In Chimihara geht das, weil der Sand so fein ist, dass er hart genug ist. Auf 8 Kilometern fahren also Motorräder, Autos, Vans und sogar Busse den Strand entlang und alle haben eine Menge Spaß.

Direkt am Strand gibt es auch mehrere kleine Lokale, da wir Hunger haben und es bestimmt was aus dem Meer gibt setzen uns rein. Die alte Dame spricht kein Wort Englisch, die Speisekarte ist nur auf Japanisch und handgemalt, so hilft die Übersetzungs-App nicht weiter. Claudia zeigt mutig auf ein paar Muscheln und riesige Meeresschnecken, während ich Tintenfisch wähle. Dazu irgendwelche Spieße. Die Dame und die anderen beiden Gäste haben jedenfalls genausoviel Spaß wie wir.

Der Spaß bei Claudia hört allerdings auf, als nach den leckeren Muscheln die Seeschnecken serviert werden. Diese werden mit Hilfe eines großen Zahnstochers aus dem Haus gepult und sehen sehr unappettitlich aus.

Claudias Gesichtsausdruck ist einfach zu witzig, die anderen Gäste, die Köchin und ich lachen uns schlapp. Aber sie ist tapfer und isst die Hälfte der ersten der beiden Schnecken.

Den Rest lassen wir uns kleinschneiden und nochmal kurz grillen, dann probiere sogar ich. Naja, ich glaube das bestellen wir nicht nochmal.

Danach geht es in den Fuß-Onsen mit Blick aufs Meer, der unsp am Vormittag empfohlen wurde, anschließend in den richtigen Onsen und dann nach Wajima ans Meer. Hier wollen wir morgen früh den Fischmarkt besuchen und die schönsten Reisfelder Japans sehen. Leider ist Regen vorhergesagt…