Carnarvon Gorge ist eine Schlucht etwa 720 Kilometer nördlich von Brisbane und ist Teil des Carnarvon-Nationalparks. Die Schlucht ist berühmt für ihre einzigartige Landschaft und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen. Uns wurde die Gegend mehrmals empfohlen und so haben wir die langwierige Anreise auf uns genommen.

Bei der Anfahrt sehen wir dicken Qualm in der Ferne aufsteigen und befürchten schon ein Bush-Feuer. Tatsächlich brennt es auch, aber es ist ein von den Rangern kontrolliert angelegtes Feuer zum Schutz vor einem unkontrollierten Busch-Brand.

Der Campingplatz liegt am Eingang der Schlucht und wir werden direkt von neugierigen Kängurus begrüßt. Auf der Campingplatzkarte vermerkt der nette Mann beim Check-in direkt die Stellen, wo man Schnabeltiere sehen kann, wenn man Glück hat. Allerdings nur bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Damit haben wir nicht gerechnet, Schnabeltiere hatten wir gar nicht auf den Schirm, wollen wir aber natürlich unbedingt sehen.

Wir fahren zu unserem Stellplatz, direkt in der Nähe verstecken sich drei Kängurus.


Wir wollen die Schlucht in 2 Etappen erwandern: Heute die zwei kleinen Schluchten im unteren Teil, morgen durch bis zur Art Gallery und auf dem Rückweg dann die kleinen Seitenschluchten.

Es gibt auch noch einen kleinen See (“Rock Pool” auf der Karte) in dem man sich erfrischen kann nach der kurzen Wanderung.

Zurück auf den Campingplatz gibt es einen kurzen Vortrag zu der Region und den Wanderungen. Danach legen wir uns auf die Lauer bei dem kleinen Bach, außer ein paar Schildkröten sehen wir aber nichts.


Überall auf und um den Campingplatz herum gibt es Kängurus zu sehen, das ist natürlich total schön. Die Bezeichnung Känguru stammt übrigens aus der Sprache der Aboriginies und ist abgeleitet von dem Wort „gangurru“.

Der Wecker klingelt um 6 Uhr am nächsten Morgen, schließlich wollen wir Schnabeltiere sehen. Nach 30 Minuten warten sehe ich auf der anderen Seite des Sees tatsächlich eines kurz schwimmen und dann direkt abtauchen. Kurz danach blubbert es in der Mitte des kleines Sees und es taucht wieder auf um dann nach links im Schilf zu verschwinden. Das Ganze geht so schnell, leider war es nicht möglich ein gutes Foto zu machen. Der helle verschwommene Punkt auf dem Foto ist jedenfalls ein Schnabeltier!

Weiter tut sich aber nichts und so brechen wir zu der Wanderung in der Schlucht auf.

Wir laufen bis zur Art Gallery. Hier sind Aboriginie-Zeichnungen zu sehen, die bis zu 3500 alt sind.

Weiter geht es zu Wards Canyon. Es sieht aus wie in Jurassic Park.

Und danach geht durch einen schmalen Spalt im Berg ins Amphitheater. Auch sehr beeindruckend, wir können es mit der Kamera nicht richtig erfassen. Nach dem schmalen Spalt öffnet sich ein großer Raum mit offenem “Dach” und sehr hohen Wänden.

Auf den Weg zur Buschtoilette werden wir kritisch von einem Sumpf-Wallaby beäugt. Man beachte die schönen Muster im Gesicht. Im Moss-Garden fließt ständig Wasser aus einer Gesteinsschicht und daher gibt es viel Moos. Die Luft ist kühl und feucht, die Stimmung hat etwas Besinnliches. Wir verweilen auf der Bank und schauen bis uns zu kalt wird, den Tropfen auf dem Moos zu, die sich in der Sonne spiegeln.

Auf dem Rückweg treffen wir noch ein sehr muskulöses Känguru und ein Echidna, eine Mischung aus Stachelschwein und Igel. Wir hatten wieder beim Einbruch der Dämmerung Ausschau nach Schnabeltieren, leider ohne Erfolg. Dafür sehen wir sehr viele Schildkröten und ein Baumkänguru, was wohl sehr selten sein soll.

Am nächsten Morgen sehen wir noch mehr Kängurus und einen schönen Wasservogel. Dann machen wir uns auf den Weg zur Küste, Richtung Rockhampton.