Zeit das letzte Land in Südamerika zu besuchen! Ursprünglich wollten wir in Chile Chicó die Grenze überqueren, haben uns jetzt aber für den sehr kleinen Grenzübergang im Patagonia National Park entschieden, da die Strecke sehr schön sein soll.
Eigentlich war Wandern angesagt, aber da Claudia ein bisschen erkältet ist und die Route 6h durch die Sonne ohne Schutz führt, lassen wir das besser sein und machen uns ganz gemütlich auf den Weg Richtung Argentinien, genauer gesagt den Pass Roballo mitten im Patagonia National Park.
Die Straße führt uns etwa eine Stunde über die übliche Schotterpiste, dann kommen wir an den chilenischem Grenzposten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schlagbaums steht auch ein Van, bestimmt andere “Overlander”, wie sich das reisende Volk hier nennt 😎
In dem kleinen Häuschen ist die Stimmung super, zwei Deutsche aus Freiburg und zwei Grenzbeamte sind dabei ganz entspannt den Papierkram zu machen. Wir kommen dazu, tauschen uns mit den Deutschen aus und quatschen mit den Grenzbeamten. Jetzt sind in dem verschlafenen Grenzposten plötzlich mehr Deutsche als Chilenen, stellen die Grenzbeamten fest. Nach 30 Minuten haben wir alle Papiere und fahren Richtung argentinischem Checkpunkt.
Die Einfuhr von Lebensmitteln nach Argentinien ist streng verboten, also verstecken wir die eine teure Avocado und essen die andere mit unseren restlichen Tomaten. Alle anderen Lebensmittel werden uns vermutlich weggenommen, wie schon bei der Einreise nach Chile.
Am Checkpunkt ist auch nur ein Schlagbaum mit Hütte, wir gehen rein und hören im Hintergrund ein Fußballspiel laufen, es riecht nach Essen. Der sehr entspannte Beamte lehnt unser Angebot ab, nach seinem Essen alles abzuwickeln und erledigt in wenigen Minuten den Papierkram. Allerdings nicht am Computer, sondern in einem großen Buch (es gibt zwar einen Fernseher, aber keinen Computer). Wir plaudern auch noch ein bisschen über die Fußball-WM, er meint Spanien wäre das gefährlichste Team.
Irgendwas kommt natürlich für Frage nach dem Essen und wir drucksen etwas rum: also ja, ein bisschen Essen, Banane und Karotte und so… Also gehen wir gemeinsam zum Van, Kofferraum auf, wir zeigen die Banane und öffnen die Schublade mit der einen Karotte und dem Knoblauch. Er ist sichtlich uninteressiert und beendet die Kontrolle mit: “ok chicos, buen viaje”. Sein Essen und das Spiel warten schon 😁
Danach kommen nochmal zweieinhalb Stunden Schotterpiste und wir sind zurück auf der Panamericana! Die haben wir zugunsten der Carretera Austral in Chile verlassen.
Argentinien ist wieder etwas billiger also gönnen wir uns ausnahmsweise ein Hostel mit sehr leckerem Abendessen im Restaurant. Nach etwa einem Monat ausschließlich im Van schlafen ist das schon etwas ungewohnt.