Wir sind eigentlich nicht so große Fans, aber wenn man schon mal hier ist, dann muss man natürlich auch Hobbitton besuchen. Obwohl es mega touristisch und ziemlich teuer ist, macht uns der Besuch richtig Spaß und wir bereuen es nicht.

Wir übernachten in der Nähe an einem See und, da die Tour erst um 13:10 Uhr losgeht, lassen den Tag sehr gemütlich angehen.


Der Besuch in Hobbitton ist vollkommen durchorganisiert. 20 Minuten vor Beginn müssen wir uns am Schalter einfinden, unsere Tickets holen und in der Schlange mit dem Schild 1:10pm anstehen. Direkt neben der Schlange mit 1:00pm.

Alle 10 Minuten werden 40 Leute “abgefertigt”, wobei alle sehr freundlich sind. Pünktlich kommt auch unser Bus, die Tickets der Schlange wurden schon vorher kontrolliert, sehr effizient.

Während der Bus durch die sanften Hügel zum Filmset fährt, wird man am Bordfernseher von Peter Jackson begrüßt und man bekommt einen Eindruck, wie der Standort gefunden wurde und wie es während der Filmaufnahmen zuging.

Das Filmset ist wirklich sehr schön und die Führung ist spannend. Unser Guide weist uns immer wieder auf Szenen hin, die an den Orten gedreht wurden, an denen wir uns gerade befinden und an besondere Details während der Aufnahmen. So saß Frodo etwa drei Meter hinter Gandalf im Karren, ziemlich am Anfang des Films. Im Film wirkt es so, als säßen sie nebeneinander. Die Hobbithöhlen haben auch unterschiedliche Größen, damit Gandalf besonders groß wirkt. Während man den Film sieht, denkt man, dass alle Türen gleich, aber die Personen davor unterschiedlich groß sind. Verrückt 😄. Alle Hobbithöhlen, bis auf eine, sind nur einen Meter tief gebaut. Nach den Herr der Ringe Filmen wurde alles abgebaut (war ursprünglich aus Styropor und anderen wenig haltbaren Materialien) und dann nochmal für die Hobbit-Trilogie wieder aufgebaut, diesmal aus Holz. Der Wiederaufbau hat 2 Jahre gedauert und die Dreharbeiten für die Hobbit-Trilogie dauerten in Hobbitton nur 12 Tage. Peter Jackson hat wohl auch einen Anteil von 50% an Hobbitton.

Die Höhle der Beutlins, ganz oben auf dem Hügel, ist sehr detailliert und kommt in den Filmen mehrmals vor. Der Baum dahinter ist komplett aus Stahl und Latex, alle Blätter sind von Hand angebracht und gemalt.

Auf der Festwiese dürfen wir den Pfad ausnahmsweise verlassen und zum Abschluss bekommen wir ein Bier oder Cider in “Grünen Drachen”. Die Kneipe ist komplett ausgebaut, man kann hier auch Hochzeiten usw. feiern.

Letzte Funfacts: Im Buch pflücken Kinder Pflaumen von Baum und essen sie. Pflaumenbäume haben sich aber beim Filmen als zu hoch erweisen. Also wurden Apfelbäume verwendet, bei denen dann alle Früchte und Blätter entfernt und dann mit Pflaumen und sogar Blättern eines Pflaumenbaums ersetzt wurden und mit Draht befestigt wurden. Diese ganze Arbeit für wenige Sekunden Filmszenen.

Im extra angelegten Teich haben sich schnell Frösche angesiedelt und so laut gequakt, dass Filmen unmöglich wurde. Also wurde jemand eingestellt, der während des Filmens kleine Steine in den Tisch schmeißen musste, damit die Frösche still waren.

In einer Szene schauen Gandalf und Bilbo den Sonnenuntergang an. Problem dabei: der Sonnenuntergang ist auf der anderen Seite des Hügels. Also wurde der Sonnenuntergang im Westen gefilmt und dann nachträglich im Osten hinter den Bergen eingefügt. Wir waren jedenfalls wirklich von der Liebe zum Detail bei diesem Film beeindruckt.

Ich habe ja gehofft, dass ein paar Fans hier in Verkleidung kommen, das ist leider nicht passiert. Bevor die Gegend touristisch erschlossen wurde, sind wohl häufiger Fans der Filme verkleidet auf den Feldern herumgelaufen um die Stellen aus den Filmen zu finden. So wurde ein Gandalf der meditierend unter dem Baum der Festwiese saß nach 4 Stunden verjagt, weil er die Schafe nervös gemacht hat.