Gestern Abend haben wir noch die Unterkunft gewechselt. Wir sind am Rand von Huaraz eine enge Erdstrasse gefahren zu unserer nächsten Unterkunft und dachten schon “wo sind wir hier gelandet?” aber dann kam irgendwann ein sehr schönes Haus und wir hatten ein tolles Zimmer mit Blick auf die Berge und einen schönen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.

Damit Flo das Kochen nicht verlernt ?
Wir haben kein “richtiges” Mehl gefunden, die Pfannkuchen schmecken anders aber trotzdem lecker
Unser Blick vom Balkon
Für das Foto mussten wir das Bett nicht mal verlassen
Schon vor Sonnenaufgang haben die Leute mit der Arbeit am nächsten Morgen angefangen

23.8 Heute sind wir zur Lagune Wilkacocha gewandert. Wir sind durch Dörfer gelaufen und waren sehr beeindruckt wie körperlich hart die Menschen arbeiten, die komplette Landwirtschaft wird ohne Maschinen gemacht. Die Menschen machen noch ihre Lehmziegelsteine (Adobe) aus Lehm/Sand/Stroh/Kaktus für ihre Häuser selbst und wir haben gesehen wie die getrocknet werden. Wir haben auf der Wanderung auch gesehen wie Weizen gedroschen wird und dann durch in die Luft werfen von Spreu getrennt wird. Alles wurde von älteren Frauen gemacht, ich hätte diese harte Arbeit keine 5 Minuten ausgehalten…

Wir wurden auch von einer alten Frau und einem alten humpelnden Mann mit ihrer Herde überholt… Die hatten ein Tempo drauf, unglaublich… Die Gesichter der Menschen sind richtig vom Leben gezeichnet, ich kann eigentlich gar nicht sagen wie alt sie sind. Aber viele ältere Menschen humpeln und haben nur noch 1-2 Zähne aber lächeln immer?. Die Lagune war schön aber nicht spektakulär aber der Blick auf die Berge war super. Es waren kaum andere Menschen unterwegs, aber oben wurde ich von nach Essen bettelnden Hunden “gestört”. Flo hat die gefüttert und dann waren sie nur noch anhänglicher.

Auf dem Rückweg haben wir uns mit einem Argentinier unterhalten, der uns gleich seine Nummer gegeben hat, falls wir in Argentinien Fragen haben. Wir kamen mittlerweile auch mit einen Arzt aus Buenos Aires in einem Restaurant in Lima ins Gespräch, der uns auch schon seine Nummer gegeben hat und wenn wir in Buenos Aires sind sollen wir uns melden, er wird uns die Stadt zeigen… Ob sie das dann wirklich machen, mal schauen, aber wir fanden bisher die Argentinier die wir getroffen haben wirklich sehr nett, bin gespannt auf das Land.

Die bettelnden Hunde stören mich ein wenig

24.8 Heute sind wir zu Laguna Churup gewandert, war eine sehr schöne Wanderung mit etwas Klettern. Wir haben viele nette Franzosen auf dem Weg getroffen und definitiv mehr Touristen als gestern gesehen. Abends sind wir -eigentlich sehr lecker – indisch essen gegangen und dann ging es los: Flo war die ganze Nacht auf der Toilette und so haben wir den 25.8 im Hotelzimmer verbracht… Ich war auf den Markt aber sonst haben wir nichts gemacht.

Teilweise war es recht steil, hat aber Spaß gemacht
Das indische Essen das Flo leider nicht vertragen hat…

Ich habe mir einem Höhenmediziner aus Deutschland telefoniert, der meinte sowohl meine Symptome als auch Flos kommen nicht von der Höhe aber vielleicht ist es in den Anden anderes als in den Alpen, so richtig kann ich es nicht glauben? . Ich habe das gleiche indische Essen gegessen und hatte nichts.  Ich bin auf der Wanderung sehr langsam gelaufen und habe viel getrunken – im Gegensatz zu Flo, der meinte, dass er nicht soo viel trinken muss, da er mit der Höhe keine Probleme hat – und immer noch überzeugt ist, dass er sich “nur” den Magen verdorben hat… Wir haben aber auch zu wenig Wasser mitgenommen,  und er hat auch viel Sonne abbekommen. Wir werden es wohl nie erfahren warum Flo krank geworden ist und einen Tag richtig mit Fieber im Bett lag. Fakt ist, wir haben uns entschieden die Lagune 69, das Highlight in der Nähe von Huaraz, nicht mehr zu machen. Wir bräuchten noch einige Tage bis Flo wieder ganz fit ist und wir können nicht noch länger in Huaraz bleiben, möchten auch was anderes sehen… Vielleicht hätten wir gleich die Laguna 69 anstatt Churup machen sollen aber angeblich macht die Wanderung zu Laguna Churup mehr Spaß und ist auch viel näher an Huaraz. Jetzt kann man es eh nicht mehr ändern.?

26.8 So sind wir heute also nach Lima gefahren und ich bin das erste Mal auch mit dem Bus gefahren, falls Flo wieder ausfällt. Lief viel besser als erwartet. In der Stadt würde ich nicht fahren, war der absolute Wahnsinn. Abends war die Devise, auf jeden Fall “verarbeitetes Essen” zu essen, also waren wir Pizza essen. Flo war etwas frustriert, da er in Lima ist und Pizza essen muss aber wir wollen jetzt erstmal nichts “riskieren”. Ihm geht’s schon wieder sehr gut und vielleicht hätten wir die Laguna 69 auch geschafft aber irgendwann mussten wir eben auch eine Entscheidung treffen und uns dann auch nicht mehr ärgern über das was wir verpasst haben – nicht ganz so leicht?, die stand so lange auf meiner Liste.. Die heißt auch der “Gringo-Killer”, weil sie so anstrengend sein soll, wäre keine gute Idee sie zu versuchen… Wir sind hoffentlich zumindest für Cusco etwas besser akklimatisiert.

Am Eingang des Touristenbüros
Die ganzen Brückenpfeiler sind bemalt, wir finden es total schön
Viele Müllberge am Stadtrand, trauriger Anblick…

Wir haben lange überlegt, uns auch einen Berg östlich von Lima, Marcahuasi, anzuschauen. Ist wenig touristisch erschlossen und soll wunderschön sein aber die Straße dorthin ist super anstrengend, 3 Stunden enger Erdweg und es geht auf der einen Seite sehr steil runter… Na ja, wir werden auf unserer Reise bestimmt auch viele andere schöne Orte sehen die leichter zu erreichen sind… Also machen wir ab jetzt in Peru die typische “Gringo-Route” für (weiße) Touristen? und fahren heute nach Paracas.

Ich habe schon öfters den Spruch gehört “ich bin kein Tourist, ich hin Reisender”, den ich ehrlich gesagt ziemlich bescheuert finde. Diese “Reisende” meiden alle Touristenhotspots wie die Pest. Ich wiederum denke, wenn sich viele Touristen einen Ort anschauen, hat es bestimmt auch seinen Grund und es ist schön da?. Da wir sowieso tagsüber viel zu spät die Wanderungen starten, war es schon auf dem überfüllten Jakobsweg so, dass wir trotzdem recht alleine unterwegs waren und auch die Laguna Paron hatten wir für uns alleine.

Also auf in die nächsten 3 Wochen als “richtige Touristen” auf der “Gringo-Route” ?