Nach einem Tag im Auto kommen wir abends in Rotorua an und es stinkt. Nicht nur ein bisschen, es stinkt richtig übel nach verfaulten Eiern.

Rotorua liegt in einem sehr aktiven Vulkangebiet und so dampft es an vielen Stellen aus dem Boden und dazu kommt dann der übliche Gestank. Wir übernachten direkt an dem Thermalbad und hoffen, dass es entweder weniger wird, oder wie uns daran gewöhnen. Beides trifft leider nicht ein… Immerhin bekommen wir noch einen schönen Regenbogen zu sehen und gehen ein bisschen am Ufer entlang. Überall stehen Warnschilder: Gefahr! Nicht betreten! Man kann überall einbrechen. Tatsächlich scheint es alle passt Meter ein Loch im Boden zu geben, in dem es heiß brodelt.

Wir merken, das es langsam Herbst wird: im Van sind nachts unter 7° und wir packen die Alpaka-Decken und Thermoschlafsäcke aus Südamerika aus. Brrrr!

Stadtführung

Am nächsten Morgen machen wir die schlechteste Stadtführung, die wir auf dieser Reise erlebt haben. Wie erfahren nichts über die Geschichte der Region, außer ein bisschen von den englischen Siedlern. Über die schon lange hier lebenden Maori weiß die ältere Dame gar nichts. Eine sehr große Statue mit einem Maorikrieger wird ignoriert und erst auf Nachfrage erfahren wir, dass es “irgendein Häuptling” war. Nach einer Stunde Zeitverschwendung überlege ich schon eine Ausrede, wie wir uns verdrücken können, da ist die Tour aber kurz danach schon zuende.

Das einzig interessante an der Stunde war ein weiteres brodelnden Loch, in dem früher verstorbene Maori-Häuptlinge “beigesetzt” wurden. Durch die Hitze und die Säure blieben nach kurzer Zeit nur die Knochen über, die dann in einer Höhle gelagert wurden. Wo die Knochen gelagert sind weiß nur der Priester, damit die Feinde die Knochen nicht schänden können. Die Stelle wird von vielen spirituellen Wärtern bewacht.


Maori-Dorf TEWHAKAREWAREWATANGAOTEOPETAUAAWAHIAO

Der Name des Dorfes erzählt auch die halbe Geschichte des Dorfes, daher fallen die meistens etwas länger aus. Das Dorf liegt liegt direkt auf einer geothermalen Spalte und nutzt das auch sehr geschickt. Die sehr touristische Tour führt uns durch ein Dorf in dem heute noch Maori leben, natürlich in ganz normalen Häusern, die aber versuchen die Kultur und Geschichte am Leben zu erhalten. Es gibt ein gemeinschaftliches Bad, eine Gemeinschaftsküche und Versammlungsräume, die allerdings alle zu Besuchszeiten nicht verwendet werden. Aus diesem Dorf kam auch die erste Maori, die an einer englischen Universität (auf Einladung des englischen Königshauses, nach dessen Besichtigung des Dorfes) studiert hat. Sie hat maßgeblich dazu beitragen, dass die Mauro in dieser Gegend nicht vertrieben wurden, als das Tourismusbüro der (weißen) Neuseeländer den Wert der Region erkannten und daraufhin die Gegend für sich beanspruchen wollte.

In den Gemeinschaftbädern wird das heiße Wasser über kleine Kanäle in etwa badewannengroße Vertiefungen im Boden geleitet. So hat man immer mehrere heiße Badewannen mit frischem Wasser zur Verfügung. Nach Benutzung (alle baden nackt) zieht man einfach den Stöpsel, daher muss keiner im Dreck der anderen baden.

In der Küchengegend sind etwa ein Quadratmeter große Holzflächen auf dem Boden. Hier ist immer heißer Wasserdampf und man kann sein Essen dampfgaren. Sehr cool!

Dazu gibt es eine klare Quelle, in die man Säcke voll Essen hinablässt und nach wenigen Minuten ist alles gar. Wir dürfen ein bisschen Mais probieren und er ist sehr lecker.

Als der Kindergarten aus ist, werden alle mit dem Auto abgeholt, wie in anderen Ländern auch 😄

Es gibt auch noch drei Geysire, die bis zu 30m noch spucken und ein schön verziertes Versammlungshaus. Die Verzierungen erzählen sowohl die Geschichte des Häuptlings des Dorfes, als auch die Schöpfungsgeschichte der Maori mit Mutter Erde und Vater Sonne.


Polinesian Spa

Ahhhhhh, das tut gut. Mit Aussicht auf den See und den Sternenhimmel entspannen wir uns in 39-41 Grad heißen Becken voller gesunder Mineralien. Machen Becken sind sauer, andere basisch, leider stinkt es wieder. Dafür gönnen wir uns danach ein Eis. Ausnahmsweise. Man muss sich ja auch mal was gönnen 😁


Blue and Green Lake + Rainbow Mountain

Wir verbringen die Nacht an einem nicht-stinkenden Ort und den Tag mit ein paar kleinen Wanderungen in der Gegend.


Redwoods

Abends geht es zu einer weiteren Touristenattraktion: die riesigen Redwood-Baume kann man in den Baumwipfeln erkunden, mit wunderbarer Beleuchtung. Die kalifornischen Redwoods wurden vor ca.110 Jahren, zusammen mit weiteren 70 anderen Baumarten dort gepflanzt, als Experiment, weiche Baumarten sich in dieser Klimazone für die Holzindustrie am besten eignen. Wir waren sehr erstaunt wie hoch diese Bäume in nur 100; Jahren waschen konnten.

Der Abschied aus Rotorua fällt uns nicht schwer, die vielen Touristen, die hohen Preise und der Gestank vertreiben uns, trotz der interessanten Natur.