Nach der Walking Tour in La Boca, sind wir irgendwann zur zweiten Walking -Tour heute gefahren, im Zentrum der Stadt. Wir haben das Congressgebäude gesehen (wohl das drittgrößte der Welt). Auf dem Gebäude steht, wie auf dem Brandenburger Tor, eine Quadriga (Wagen, von vier Pferden gezogen). Weitere Statuen, die Freiheit/Einigkeit/Gerechtigkeit usw. symbolisieren sollen, sind ebenfalls auf dem Platz zu finden, sowie eine “original copy” vom “Denker” von Rodin. Die Statue hieß am Anfang wohl “Der Poet” und soll Dante in der Hölle darstellen, der über das Tun und Schicksal der Menschen nachdenkt. Er gibt 20 solcher Kopien die in der Welt zerstreut sind. Eine davon eben im Buenos Aires.

Die Statue schaut jedenfalls Richtung Palacio Barolo, ein Hochhaus, gebaut zu Ehren des Buches “die göttliche Komödie” von Dantes. Das Haus ist genau 100 Meter hoch und hat genau 22 Stockwerke und besteht aus 3 Teilen, die jeweils die Hölle/Purgatorium und Himmel darstellen sollen. Der Zugang zum “Himmel” ist wirklich schwierig, sehr enge Treppen usw. Das soll eben auch symbolisch darstellen, dass es schwierig ist in den Himmel zu kommen.

Wir haben auch viel über die letzte Diktatur erfahren und über die Organisation “Madres de Plaza de Mayo”. Die Kinder dieser Mütter sind während der letzten Diktatur verschwunden. Jeder der irgendwie “links” war, war im Visier der Diktatur und viele wurden gekidnappt. Den Familien wurde mitgeteilt, dass man nicht wisse was passiert sei. Zu der Zeit war auch ein Demonstrations- und Versammlungsverbot, da der Notstand ausgerufen war. Die Frauen die ihre Kinder so verloren haben, haben sich eine weiße Stoffwindel um den Kopf gebunden, um als Mütter erkannt zu werden. Sie sind in 2er Gruppen um den Platz gelaufen (wären sie gestanden, hätte es als Versammlung gegolten) und das machen sie immer noch heute, jeden Donnerstag, mit 90 Jahren. Sie warten immer noch auf Antworten. Teilweise suchen sie auch ihre Enkel, da sie wussten, dass ihre verschwundenen Töchter schwanger waren.. Bisher sind 130 Enkel gefunden worden, weitere 400 werden noch gesucht.

Wir haben auch den pinken Palast gesehen, von wo sowohl Diktatoren als auch Präsidenten regiert haben. Nachdem 2001 nach der großen Wirtschaftskrise der Präsident mit einem Hubschrauber vom Dach des Palastes fliehen musste, wurde jetzt ein Hubschrauberlandeplatz gebaut, so dass jetzt Präsidenten oder zukünftige Diktatoren schneller fliehen können…

Wir fanden viele Gebäude sehr imposant und insgesamt die Stadt sehr schön und sind sehr froh, dass es zeitlich doch noch geklappt hat uns die Stadt anzuschauen.