2.8 Wir sind abends in Baños angekommen und haben das bestbewerteste Hostel als Unterkunft ausgesucht und waren allerdings ziemlich enttäuscht. Es war nicht besonders komfortabel aber wir haben das Pärchen wiedergetroffen, das wir auch schon in Quito getroffen hatten als wir den Van gekauft haben. Die haben ihren Van von einem deutschen Pärchen gekauft und jetzt fahren sie damit nach Kolumbien. Viele, die mit dem Van/Motorrad/Fahrrad unterwegs sind, benutzen die App iOverlander und so trifft man sich doch wieder?. Abends haben wir in dem vegetarischen Restaurant gegessen, wo wir auch mit Manja und Markus gegessen hatten, war sehr lecker.
3.8 Nach dem Frühstück sind wir wieder zu dem Wasserfall Pailon del diabolo gefahren, diesmal mit unserem Auto. Der Wasserfall hatte viel weniger Wasser als letztes mal, so dass wir die Treppen heruntergehen konnten. Wir konnten auch noch kurz hinter dem Wasserfall gehen, da wir sehr gut mit wasserfesten Kleidern ausgestattet waren. Danach haben wir in Ruhe in dem Cafe beim Wasserfall zu Mittag gegessen. Es ist uns aufgefallen, dass in vielen Restaurants und Shops Kinderarbeit ganz selbstverständlich ist, leider. In einem der Souvenirshops war z.B ein sehr kleines Mädchen, bestimmt erst 6 und selbst ganz kleine 2 jährige Kinder helfen mit. Die Kinder tun uns leid, aber wir kaufen da nicht ein und gehen so schnell es geht raus. Auch in dem Restaurant beim Wasserfall bediente uns ein höchstens 13 jähriger June aber da saßen wir schon. Wir hoffen, dass die Kinder Sommerferien haben. Allerdings haben wir auch viele Kinder in Schuluniform gesehen, daher wissen wir nicht, ob diese Kinder “nur” in ihrer Freizeit arbeiten oder generell anstatt zur Schule zu gehen im Familienbetrieb arbeiten. Ich versuche so oft es geht Spanisch zu sprechen aber mit den Jugendlichen versuche ich schon Englisch zu sprechen. Ich finde, wenigstens die junge Generation- die tatsächlich in der Schule Englisch lernt – kann doch mal versuchen Englisch zu lernen:-). Ich bin schon erstaunt, dass viele Jugendliche, die angeblich mehrere Stunden pro Woche Englischunterricht haben, extrem schlecht Englisch können…
Nach dem Wasserfall sind wir mit einer Art Seilbahn über eine Schlucht gefahren und auf der anderen Seite zu einem kleinen Wasserfall gelaufen. Die Seilbahn blieb die ganze Zeit auf unserer Schluchtseite und wir sollten winken sobald wir wieder rüber wollten. Nach 5 Minuten Winken wurden wir dann endlich wieder rübergeholt. Das ist der Vorteil, wenn man sich die Aktivitäten nicht mit einer organisierten Gruppe anschaut, sondern auf eigene Faust: man hat bei den verschiedenen Stationen viel mehr Zeit. Als wir mit dem Partybus da waren, durfte man auf der anderen Seite der Schlucht nicht aussteigen.
Um 15 Uhr kamen wir zurück und suchten uns eine schöne Unterkunft, direkt neben den Thermalbädern. Um ca 16 Uhr sind wir mit einem Partybus wieder zu der Riesenschaukel und Casa del Arbol gefahren. Diesmal haben Flo und Basti die Schaukel ausprobiert und es war angeblich gar nicht so schlimm. Während sie in der Luft waren, erreichte mich die Nachricht von der Geburt meiner Nichte Melina, das war definitiv das Highlight des Tages ?.
Beim Casa del Arbol waren die Schaukeln nicht mehr so interessant für Flo und Basti aber ich hatte meinen Spaß. Dann noch einige obligatorische Fotos und wir sind wieder zurück nach Baños gefahren.
Nach einem kurzen Abendessen sind wir um 19:15 Uhr rum zu den alten Thermalbädern in der Nähe eines Wasserfalls gegangen. Es ist wohl sehr schön im warmen Becken zu sitzen und die Sterne zu sehen. Leider hat es geregnet und so konnten wir die Sterne nicht sehen. Das wärmste Becken war 42 Grad heiß, man sollte auch nur 5 Minuten bleiben. Es gab auch ein kaltes Becken und kalte Schauer, es war sehr erfrischend. Das Wasser war sehr trüb, das war etwas weniger schön aber wir waren am Ende sehr entspannt nach unserem 1.5 stündigen Aufenthalt dort.
Um 22 Uhr wartete die letzte Aktivität auf uns, noch eine 60 minütige Massage für Basti und mich. Die Message war ebenfalls schön angenehm.
4.8 Wir haben lange überlegt welche der zig Aktivitäten (Rafting, Canyoning, Quadbike, Paragliding usw usw) wir machen sollen und haben uns für eine Kombination aus Zip Line (hier heißt es “Canopy”) und anderen Kletteraktivitäten entschieden. Da gibt’s auch wieder zig Möglichkeiten und wir dachten wir hätten bei der Buchung ein Schnäppchen gemacht: 3 Circuits mit jeweils 4 Aktivitäten pro Circuit für 25 Dollar pro Person. Bei allen anderen Anbietern kostete ein Circuit alleine schon 20 Dollar. Als wir dann im Abenteuerpark “San Martin” ankamen, hieß es wir müssten uns eines der 3 Circuits aussuchen, von wegen 3 für den Preis von einem… Wir waren erstmal enttäuscht aber letztendlich hat jedes Circuit ca 2 Stunden gedauert und 6 Stunden Action muss nicht sein. Außerdem hatten wir gar nicht so viel Zeit, wir wollten eigentlich nach Cuenca. Also haben wir uns nach langen Diskussionen für Circuit Nr 2 entschieden, denn bei diesem Circuit konnte man bei der Zipline auch sitzen und nicht nur liegen. Außerdem war Abseiling (70 m), auf einen Seil über eine Schlucht balancieren, eine Leiter über eine Schlucht hochklettern und an einer Wand balancieren dabei. Im Endeffekt war das die beste Option denn Flying fox mit 100km/h durch eine Schlucht war dann doch etwas too much ?. Wir hatten alle großen Spaß aber über diese Seilbrücke laufen fand ich doch ziemlich herausfordernd. Flo und Basti haben das ganz gut gemacht und sich nur mit den Händen festgehalten, das hätte ich nie geschafft, ich habe mich auch mit den Ärmeln richtig abgestürzt. Ich lief sehr langsam und hatte schon etwas Angst auszurutschen, da es bestimmt nicht so einfach ist wieder hochzukommen und ob die Sicherung mich wirklich hält, wollte ich auch nicht ausprobieren. Nach der Aktivität sind wir wieder zum Touranbieter, haben etwas diskutiert und dann doch wieder 15 Dollar zurück bekommen, hatten schließlich 25 anstatt 20 bezahlt.
Nach einer Verstärkung mit Cafe und Kuchen, sind wir Richtung Cuenca aufgebrochen. Zunächst wollten wir die schnellere Route Richtung Riobamba nehmen aber aufgrund der Regenfälle der letzten Tage war die Straße nicht gut befahrbar. Nach 2/3 der Stecke gab es so einen großen Stau, dass wir wieder zurück nach Baños gefahren sind und die längere Strecke nach Riobamba genommen haben. Wir hatten überlegt in Riobamba zu übernachten, damit Basti und Flo am nächsten Tag auf 5100 m zur Lagune am Chimborazo wandern können. Aber dann war diese Wanderung doch nicht mehr so wichtig und so sind wir weitergefahren. Wir haben es bis nach Alausi geschafft, die Hälfte der Strecke. Alausi ist eigentlich wegen einer berühmten Zugfahrt und wichtigen Touristenattraktion bekannt: zum Nariz del Diablo (alles was irgendwie ein wenig steiler oder ein wenig gefährlicher ist, heißt gleich “del diablo” (des Teufels). Leider ist der Zug Corona zum Opfer gefallen, denn 2020 ist die Betreiberfirma pleite gegangen und seitdem gibt’s keinen Zug mehr?. Auf einer Homepage habe ich gelesen, dass der vor einigen Tagen wieder fährt und mich total gefreut aber das stimmte nicht. Es ist schon wirklich schade, denn auf die Zugfahrt haben wir uns gefreut.
Abends hat Basti gesagt, dass er doch lieber die Chimborazo – Wanderung machen möchte, um auch die Erfahrung zu machen in den hohen Höhen zu wandern. Zudem ist ja der Chimborazo vom Erdmittelpunkt aus gesehen der höchste Punkt der Erde:-). Also sind Flo und Basti mit dem Bus wieder 2 Stunden nördlich gefahren, nach Riobamba, um dann mit dem Taxi zum ersten Refugio zu fahren, um anschließend zum zweiten Refugio und der Lagune zu laufen. Dort oben lag Schnee und es war sehr neblig. Dem Taxifahrer war es auch nicht ganz geheuer, dass Flo und Basti da hochwandern und ist einfach mitgelaufen.
Ich bin ich Alausi geblieben und habe nicht viel gemacht, etwas die Stadt angeschaut, gegessen… Die Leute tragen sehr oft traditionelle Kleider, ist schön anzuschauen. Ansonsten bin ich wenige Stufen zu einer Statue gelaufen, war in Shops und am Handy?