Jeden Morgen standen erstmal 4 Stunden Spanisch auf dem Programm. Becky, unsere Spanischlehrerin, kam in unser tolles Appartement und erklärte uns nicht nur die spanische Grammatik sondern erzählte uns auch über ihr Leben und Familie. Nachmittags konnten wir die Stadt erkunden. Montagnachmittag bin ich noch alleine in die Innenstadt gegangen aber ab Dienstag war Flo auch dabei und wir konnten viel unternehmen.


Wir haben uns das Museum “Casa de la libertad” angeschaut und über die Unabhängigkeit Boliviens 1825 gelernt, als letztes Land in Südamerika, obwohl die Revolution hier angefangen hat. Die Spanier wollten die reichen Minen in Potosi nicht so einfach aufgehen. Wir haben auch ein sehr nettes dänisches Pärchen kennengelernt, das erste Pärchen das in einer ähnlichen Situation ist wie wir: Kinder erwachsen und für 14 Monate auf Reisen. Sie haben eine ähnliche Strecke vor wie wir und vielleicht trifft man sich in Neuseeland, mal schauen ?

Die Unabhängigkeitserklärung
Eine der ersten bolivianischen Flaggen
Der aktuelle Präsident Luis Arce

Wir haben noch weitere Museen besucht, zum Beispiel das sehr interessante “Museo del Tesoro”, wo wir Interessantes über die Silber/Goldminen und der Verarbeitung diese Metalle gelernt haben. Wir haben auch den wunderschönen, zweifarbigen Stein Boliviana gesehen, der angeblich nicht exportiert wird und deswegen günstig ist – wir fanden ihn nicht günstig….


Des Weiteren sind wir in die Kathedrale und ins Kathedralenmuseum und haben die extrem teuere Virgen de la Guadeloupe gesehen. Wenn man sie verkaufen würde, könnte man sehr viele Krankenhäuser und Schulen sanieren… Wir haben viele weitere Schätze gesehen und Florian kam aus dem Meckermodus über den Reichtum der katholischen Kirche gar nicht mehr raus, jeder Raum hat ihn aufs Neue “getriggert”?

Hier werden die Gesangsblätter ausgebreitet, damit man sie aus dem gesamten Chorraum sehen kann

Wir sind auch zu verschiedenen Aussichtspunkten gelaufen und haben uns zum Beispiel das ehemalige Kloster San Filipe de Nori angeschaut (heutzutage ist es eine Mädchenschule) und vom Dach eine schöne Sicht auf die Stadt gehabt.


Ein ebenfalls sehr lohenswerter Besuch war der Dinosaurierpark 5 km von Sucre. Dort haben wir Plastikdinosaurier in Originalgröße gesehen und waren ganz erstaunt wie riesig sie waren. Das Highlight waren aber natürlich die 65 Millionen Jahre alten Fußspuren. Es wurde uns erklärt, dass früher ein See hier existierte und der See eine Trinkstelle für Dinosaurier war. Durch die Plattenverschiebung wurde dieser See zum kleinen Berg, die Spuren sind mit hochgewandert und wurden von anderen Gesteinsschichten bedeckt. Als eine Betonfabrik immer mehr vom Berg abbaute, kamen irgendwann diese Spuren zum Vorschein und es wurde bestätigt, dass sie echt seien.. Wir waren mal wieder fasziniert von der Größe der Spuren und der Größe der Tiere. Dort haben wir auch zwei nette Renterpärchen aus Deutschland getroffen, die auch mit einem Wohnwagen unterwegs sind. Wir müssen in Deutschland dann nachdenken wie wir es anstellen können, auch früh in Rente zu gehen, damit wir noch einige Jahre reisen können?. Eines der Pärchen war schon 10 Jahre unterwegs, schon irre … So extrem möchte ich bestimmt nicht reisen aber trotzdem kann man sich jetzt schon Gedanken über einen früheren Rentenstart als 67 machen:-).


Unsere letzte Attraktion war ein Schloss, Castel de la Glorieta, das dem einzigen Prinz und Prinzessin von Bolivien gehörte. Es handelte sich um ein sehr reiches Ehepaar das selbst keine Kinder hatte aber über 100 Kinder in einem Weißenhaus aufgenommen hat. Sie haben mehrere Wohltätigkeitsorganisationen gehabt, so dass der Papst ihnen den Titel “Prinz und Prinzessin” gegeben hat. Auf dem Gelände gibt’s auch 2 Brunnen, einen Wunschbrunnen und “Brunnen der ewigen Liebe”. Man muss aus einer bestimmten Höhe und Distanz Münzen in den Brunnen treffen, dann wird einem ein Wunsch erfüllt bzw. man hat ewige Liebe?. Haben wir gemacht und getroffen ?

Wir nehmen öffentliche Verkehrsmittel
Ich treffe erfolgreich den “eternal love” Brunnen

Ansonsten waren wir noch sehr lecker essen und haben es uns gutgehen lassen. Am Donnerstag Abend haben wir von unserer Sprachschule aus einen Kochkurs gemacht mit weiteren 4 – natürlich, wie immer, viel jüngeren aber auch unglaublich netten – Touristen aus Deutschland, Slowakei und Holland. Der Besitzer der Sprachschule kam irgendwann mit seiner Frau auch vorbei bzw. wir haben in seinem Haus gekocht glaube ich. Es war ein sehr schönes Abendessen. Danach sind wir noch Salsa tanzen gegangen und waren bestimmt mit Abstand die Ältesten dort. Es hat trotzdem sehr großen Spaß gemacht aber irgendwann mussten wir gehen, da die Lichter Flo geblendet haben.

Silpancho

Die Nacht haben wir im Van geschlafen, bei der Senorits Lourdes, war ein nettes Plätzchen.