Die Nacht war heiß und die Sandfliegen aktiv. Wir freuen uns, dass es keine Bettwanzen sind aber wir müssen uns trotzdem ständig kratzen. Es ist vollkommen normal, dass man sich während eines Gesprächs mit anderen Wanderern ständig kratzt. Das Fenistil liegt gut verpackt im Van… Als ich um 7 Uhr aus dem Schlafsack krieche, ist die Hälfte der Betten schon leer, die ersten sind wieder um 5 aufgebrochen.
Heute lassen wir uns sehr viel Zeit, frühstücken gemütlich und machen uns dann auf den Weg. Wieder haben wir strahlend blauen Himmel. So wenig Regen wie wir erwischt haben gibt es nur alle 5 Wochen, erzählt uns einer der Guides der kommerziellen Tour. Man kann die ganze Strecke nämlich auch mit vollem Service machen: schlafen im Bett, Dusche, Frühstück, Lunchbox und Abendessen. Kostet nur ein kleines Vermögen aber trotzdem gibt’s 50 Personen pro Tag, die diese Tour machen – unter anderem, weil die Tickets für den Milford Track innerhalb von wenigen Minuten nach Verkaufsstart für die komplette Saison ausgebucht sind.
Der Weg führt uns wieder durch denn Regenwald. So laufen wir fast immer schön im Schatten, was bei der Sonne super ist.
Da immer alle Wanderer zusammen in der nächsten Hütte übernachten, kommt man mit allen mal ins Gespräch. Besonders viel haben wir uns mit Melina unterhalten, einer selbständigen Fotografin aus Deutschland, die auch Reiseberichte an Zeitschriften verkauft und sogar ein Buch über Neuseeland geschrieben hat! Sie kennt scheinbar wirklich jede Wanderung hier und wir haben viele schöne Gespräche.
Gegen Ende machen sich dann aber doch die letzten Tage bemerkbar, der Rucksack ist schwer, die Beine sind schwer und so sind wir froh, als wir endlich das Ende des Weges erreichen.
Sandfly Beach, der letzte Ort des Weges, macht seinem Namen alle Ehre und wir sind froh, dass wir nur kurz auf das Boot warten müssen, dass uns nach Milford Sound an den Anleger bringt.
Von dort geht es noch zwei Stunden mit dem Bus nach Te Anau Downs, wo unser Van steht.