Gregor hat uns animiert, bei Sonnenaufgang wieder zum Leuchtturm zu fahren. Also sind wir um 5 Uhr morgens wieder hin und es hat sich gelohnt. Die Sonne an sich hat man nicht gesehen, denn wir waren ja im Norden der Insel, aber alles war schön angeleuchtet und es herrschte eine ganz besondere Stimmung. Wir lauschten lange den Wellen und machten Fotos. Danach packten wir unser Zelt zusammen und frühstückten gemütlich auf dem Zeltplatz. Danach tranken wir mit Gregor gemütlich einen Cafe und dann ging es schon wieder weiter.

Auf dem Weg haben wir uns noch einen wunderschönen Kauri Wald angeschaut. Die Kauri sind riesige Bäume, die man nur auf der Nordinsel findet und die bis zu 50 Meter hoch werden. Die ältesten Kauri haben wir zwar nicht gesehen aber insgesamt war es wirklich toll, von so viel grüner Schönheit umgehen zu werden. Wir trafen sogar ein Pärchen das den Ort für seine Hochzeitsfotos ausgesucht hat.

Flo hat einen Kollegen, der einige Zeit hier in NZ verbringen wird. Er hat uns den Tipp gegeben, das Museum in Waitangi zu besichtigen.

Im Waitangi Museum haben wir interessante Infos über Neuseelands Geschichte gelernt. Dort wurde das Waitangi Treaty am 6.2.1840 unterzeichnet, das unter anderem den Maori die gleichen Rechte wie den Britten gewährt. Das Treaty wurde dann im ganzen Land von den meisten Stammeshäuptlingen unterzeichnet. Leider gab es verschiedene Übersetzungsfehler, so dass die englische Version ein anderer Text war als die Maori Version, die die Häuptlinge unterschieben hatten. In der englischen Version steht z.B. dass die Maori der englischen Krone ihr Selbstbestimmungsrecht über Land abgeben, was die Maori niemals freiwillig gemacht hätten.

Also waren schon Konflikte vorprogrammiert. Es wurde natürlich auch keineswegs praktiziert, dass die Maori die gleichen Rechte hatten. Den Maori wurden Ländereien gewaltsam weggenommen und das führte zu langjährigen Kriegen.

Nichtsdestotrotz wird der Waitangi Treaty jedes Jahr am 6.2 von vielen Neuseeländern als das Gründungsdatum Neuseelands gefeiert und da wird auch das größte Kanu der Welt, das für Zeremonien benutzt wird, ins Wasser gelassen. Es ist ca 60 Meter lang, wurde aus 3 Kauribäumen gebaut und hat Platz für über 100 Personen. Eigentlich dürften nur Männer ins Kanu aber Lady Diana wollte auch so gerne und der Chief konnte dem Wunsch nicht widersprechen. Wir konnten uns auch eine Maori cultural experience anschauen und einen Haka. Wir waren sehr überrascht wie die Musik klang, ganz anders als wir sie uns vorgestellt hatten. Die Maori hatten irgendwann auch die Gitarre integriert und die Musik hätten wir mit Hawaii assoziiert..

Nachdem wir uns das Museum angeschaut haben, mussten wir uns einen Schlafplatz suchen. Nach langem Suchen sind wir auf einen ranzigen Parkplatz gelandet mit “Backpackern auf Rädern”. Der Besitzer hatte durch die Vermietung des Parkplatzes eine tolle Möglichkeit gefunden, seinen Alkoholismus und den von seinen 2 Freunden zu finanzieren. Die meisten Gäste waren junge Deutsche, die work and travel machen und sich ein Auto gekauft haben. Abends gab es eine kleine Party mit einer Live-Band, eigentlich ganz nett. Uns wurde ein ranziges Zelt zur Verfügung gestellt, auch sehr nett vom Besitzer. Aber gut, war nicht so ganz unsere “Szene” aber alle waren wirklich nett, da kann man nichts sagen!