Nach einem etwa vierstündigen, entspannen Flug landen wir in Taipei, es ist schon etwa 17 Uhr, also können wir nicht mehr viel unternehmen.
Nach dem Check-in im Hotel machen wir uns auf zum nächstgelegenen Nachtmarkt um etwas zu essen. Der erste Eindruck aus Taiwan ist: sicher, sauber, hygienisch. Man kann hier ohne Probleme nachts rumlaufen, was sehr schön ist. Alles ist sauber, weil die Leute vielleicht selbst darauf achten, dass ihr Land nicht verdreckt. Es gibt viele öffentliche Toiletten und diese werden von den Leuten selber und vom städtischen Personal sauber gehalten. Die Essensstände auf den Nachtmärkten und generell in Taiwan sind so vertrauenserweckend, dass wir ohne Bedenken alles ausprobieren.
Natürlich kaufen wir uns aber auch eine kleine Flasche Schnaps, nur um sicherzugehen.
Taipeh ist voller Kontraste: Auf der einen Seite alte Tempel, liebevoll gepflegte Parks und kleine Restaurants, auf der anderen blitzblanke Hochhäuser, riesige Einkaufsmeilen und Luxus.
Bei einer geführten Tour bekommen wir erste Einblicke in die Kultur, Geschichte und Gegenwart Taiwans. Zwei junge Führer mit sehr gutem Englisch beantworten auch unserer Fragen und geben uns viele hilfreiche Tipps für die kommenden zwei Wochen.
Im Tempel lernen wir was Neues: bei Fragen an einen Gott verwendet man die Gebetshölzer. Erst muss man den Gott adressieren, damit klar ist, mit wem man reden möchte. Danach gibt man Namen, Geburtsdatum und Beruf an, damit der Gott weiß, mit wem er (oder sie) es zu tun hat. Daraufhin formuliert man eine Frage, die mit “Ja”, “Nein” oder “Vielleicht” beantwortet werden kann. Daraufhin schmeißt man zwei halbmondförmige Hölzer auf den Boden vor sich. Liegen die Hölzer beide auf der platten Seite, ist die Antwort “nein”, liegen beide auf der gewölbtem Seite ist das ein “vielleicht” (weil es ja wackelig ist). Nur wenn ein Holz auf der platten und eines auf der gewölbtem Seite liegt, ist es ein “ja”. Dreimal wird geworfen, wenn dreimal die gleiche Antwort kommt ist alles klar. Wenn man mit dem Ergebnis unzufrieden ist, kann man es erst am nächsten Tag erneut versuchen (vorher vielleicht was opfern). Für jede Gottheit gibt’s verschiedene Opfergaben, die ihre spezielle Bedeutung haben. Dem Gott der Liebe gibt man, unter anderem, Süßigkeiten.
Im Anschluss an die Tour besichtigen wir das Mausoleum von Chiang Kai-shek, er war ein Politiker in China und, nach der Niederlage gegen die Kommunisten Chinas, Präsident (oder Diktator) in Taiwan. Besonders spektakulär ist es nicht, wir stecken aber wegen des Regens fest und schauen uns so noch den Wechsel der Wächter an, der auch nicht so spektakulär ist aber lustig.
Das Gebäude “Taipeh 101” war bis 2009 das höchste der Welt und kann auch besichtigt werden. Zuerst wandern wir aber auf den gegenüberliegenden Hügel für eine schöne Aussicht auf den 101er.
Obwohl es geregnet hat, ist es noch immer sehr heiß, jetzt dafür mit noch höherer Luftfeuchtigkeit. Der Aufstieg über die vielen Stufen ist mühselig und was wir vorhin beim Regen mit Regenschirm und Jacke trockenhalten konnten, verschwitzten wir jetzt von Innen. Trotzdem lohnt sich der Aufstieg und wir bekommen einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den 101er. Besonders freut uns, dass man einfach bedenkenlos herumlaufen kann, in vielen anderen Städten, wie Rio de Janeiro oder Kapstadt war das nicht möglich.
Der 101er Turm ist wieder mal eine Luxuseinkaufsmeile, wir gehen vorbei an Chopard und anderen Schmuckläden. Die American Express liegt im Hotelsafe, sonst würden wir uns natürlich was kleines gönnen 😉
Oben im Turm hat man eine fantastische Aussicht auf die Stadt, wir sind pünktlich zum spektakulären Sonnenuntergang da.
Abend probieren wir uns durch den nächsten Nachtmarkt.
Genug Städte, heute geht es in die Natur! Mit Bus und Bahn geht es wir raus zum Zoo, hier startet auch eine Gondel in die Hügel um Taipeh. Oben angekommen durften wir am Infostand zwei Infokarten fotografieren, die uns allerdings nicht weiterhelfen und dann wandern wir los.
In einem schicken Teehaus machen wir Rast, außerhalb der Stadt kommen wir doch ziemlich an sprachliche Grenzen. Ein Glas Wasser zu bestellen ist schwieriger als gedacht und auch für die Bestellung des Essens brauchen wir sehr lange. Google translate hilft, es gibt aber auch oft kuriose Ergebnisse: Ich glaube “Entenblut” ist nicht sie richtige Übersetzung, hoffe ich zumindest.
Trotz der mehrstündigen Hin- und Rückreise war es ein sehr schöner Ausflug.
Wir fahren zum Flughafen, holen meinen Koffer und dann geht es weiter mit dem Schnellzug nach Taichung.
Nach dem Check-in geht es natürlich wieder auf den Nachtmarkt zum Essen.