Der Tag ist gekommen, an dem wir Abschied nehmen müssen. Abschied vom Van, der uns so lange begleitet und nie im Stich gelassen hat. Für mich wurde auf jeden Fall ein Traum wahr, es war ein ganz besonderes Erlebnis selber diese Strecke zu fahren.

Ich bin traurig, dass es vorbei ist, aber auch erleichtert, dass wir keinen Unfall, Überfall und keine Pannen hatten. Jetzt muss nur noch der Verkauf über die Bühne gehen, vorher ist aber noch einiges zu tun.

05.01

Es ist Donnerstag morgen, 7 Uhr, 800km entfernt von Santiago. Morgen früh um 9:30 ist die Inspektion und wir haben die Idee, den Bus dann schon mit neuem Reifen und innen und außen geputzt zu übergeben. Dazu muss die komplette Küche gereinigt werden.

Wir fahren also flott (max 100 km/h) Richtung Santiago und recherchieren unterwegs einen Reifenhändler und eine Unterkunft mit Parkplatz und Küche, schließlich müssen wir alles ausräumen zum Putzen und noch alles spülen. Im Hotel wollen wir unsere Sachen lagern, damit wir die sortieren können.

17:00 Uhr: Ankunft in Santiago. Wir kaufen Spezialreifen (mit C), die besonders haltbar sind und der Reifenhändler kann uns den auch direkt montieren. Das hat schonmal gut geklappt 🙂

18:00 Uhr: Das Hotel ist auch super. Parkplatz direkt neben unserer Wohnung und es gibt eine Küche. Wir räumen ALLES aus und stopfen es in die Mini-Wohnung.

20:00 Uhr: Danach suchen wir einen Ort zum Putzen. Inzwischen haben alle Waschanlagen geschlossen. Bei einer Tankstelle finden wir eine Selbstwäscheanlage mit Staubsauger, leider haben auch 10 andere die gleiche Idee und so warten wir über eine Stunde, bis wir dran sind. Dann wird geschrubbt und gesaugt was das Zeug hält, der ganze Staub der Wüsten hängt in den Ritzen 🙂

22:30 Uhr: Wir sind zurück in Hotel mit einem sauberen Auto. Claudia putzt das Auto innen, während ich alles spüle und die beweglichen Teile putze. Zwischendurch gibt es ein paar Nudeln.

06.01

0:30 Uhr: Der Van ist sauber und alles wieder verstaut, wir sind fertig für die Inspektion! Leider können wir das Zimmer nicht verlängern, also müssen wir das restliche Chaos noch zusammenpacken, damit wir morgen früh auschecken können.

Zum Glück haben wir schon vor einiger Zeit eine extra großer Tasche gekauft, hier finden unseren neuen Schlafsäcke, Alpakadecken und der viele andere Kram ein Plätzchen. Wir sind schon etwas erschrocken, als wir sehen, wie viel mehr Zeug wir jetzt haben, da steht nochmal eine Runde aussortieren an, aber nicht heute.

1:30 Uhr: Wir fallen sehr erschöpft ins Bett und hoffen, das alles gut klappt.

9:30 Uhr: Wir sind bei Treffpunkt für die Inspektion. Im großen und ganzen ist alles in Ordnung, nur ein paar Kleinigkeiten müssen behoben werden, das kann der Mechaniker von Suzi Santiago machen. In der Zwischenzeit erklären wir den stolzen Neubesitzern wie alles funktioniert.

12:00 Uhr: Wir checken mit Suzi Santiago die Papiere und stellen fest, dass tatsächlich ein Papier veraltet ist! Das kann doch echt nicht sein, Chile mit seiner Bürokratie treibt uns zum Abschied nochmal in den Wahnsinn. Die Behörde hat bis 14:00 geöffnet, danach ist Wochenende. Ohne das Papier können wir nicht zum Notar, um den Kaufvertrag zu unterzeichnen.

13:00 Uhr: Wir haben das Papier! Im Vergleich zu anderen Sachen war das einfach. Wir gehen endlich was kleines Essen, gefühlt die erste richtige Mahlzeit seit 2 Tagen 🙂

15:00 Uhr: Wir treffen uns alle beim Notar und nach mehreren Versuchen ist dann auch alles unterschrieben und mit Fingerabdruck besiegelt.

Wir gehen mit den Käufern noch anstoßen, natürlich mit einem Pisco, und holen unsere Taschen, die wir bei Suzi Santiago gelagert haben.

Unsere neue Unterkunft ist super, zum ersten Mal seit langem, müssen wir nichts mit sicherem Parkplatz finden.

Wir essen noch einen Burger und stoßen nochmal auf unsere schöne Zeit mit dem Van an.