Die Nacht war eher mäßig erholsam: das Zimmer stinkt sehr, es wurde geschnarcht und einige sind nachts aufgestanden, um nach Kiwis zu schauen. Es regnet…

Wir stehen früh auf, weil wir früh los wollen. In der nächsten Hütte gibt es im oberen Teil der Stockbetten nur eine Leiter für 6 Personen, wer also nachts raus will, muss über alle klettern. Darauf haben wir keine Lust, also müssen wir rechtzeitig da sein, um ein Bett unten zu ergattern.

Es regnet leider noch immer stark und der Weg war schon am Vortag sehr matschig, wie uns von anderen berichtet wurde. Das heißt: Regenhose, Regenjacke und Gamaschen. Der große Nachteil an der Regenkleidung ist, dass sie nicht sehr atmungsaktiv ist und man in kurzer Zeit darunter schweißgebadet ist. Also nass wird man auf jeden Fall.

Nach etwa zwei Stunden kommt dann aber doch die Sonne raus und wir können die Regenklamotten ausziehen. Die vollkommen durchgeschwitzte Kleidung darunter muss jetzt einfach so trocknen. Der Duft der durchnässten Erde im Regenwald, das saftige Grün der Pflanzen und die hereinfallenden Lichtstrahlen sind wunderbar.

Wir kommen tatsächlich als erste in der nächsten Hütte an und sind komplett alleine. Also suchen wir uns das Bett direkt an Fenster aus und gehen uns im Meer erfrischen.

Um 22:30 machen wir uns wieder auf Kiwisuche, dieses Mal mit einer anderen Strategie: wir laufen in den Wald und bleiben alle 20 Meter stehen, um zu lauschen. Kiwi machen großen Lärm bei der Futtersuche, weil sie mit ihrem Schnabel im Laub nach Futter suchen.

Irgendwann raschelt es tatsächlich und wir spähen in den Wald, sehen aber nichts. Es ist einfach zu bewachsen, mit viel Farn. Wir warten um zu sehen, ob sich was tut. Nach wenigen Minuten haben wir das Gefühl, dass das Rascheln näherkommt. Vielleicht doch ein Reh oder ein Possum?

Plötzlich kommt direkt neben uns auf den Weg ein Kiwi aus den Dickicht, mit dem Schnabel sehr beschäftigt das Laub zu durchwühlen. Er ist nur 2m entfernt, nimmt uns überhaupt nicht zur Kenntnis und unsere Rotlichtlampe scheint ihn auch gar nicht zu stören.

Wir können es kaum fassen und verharren so leise es geht. Irgendwann überquert er den Weg, er läuft schon echt komisch 🙂

Wir suchen noch ein bisschen weiter, hören auch viele rufen und rascheln, zu sehen bekommen wir aber keinen mehr.

Also gehen wir in den Schlafsaal und versuchen zu schlafen. Heute stinkt es überhaupt nicht, weil sich wohl alle anderen auch nach der Wanderung im Meer erfrischt haben.